Rheinbach Stadt verschickt Ergebnisse der Thermographiebefliegung

Rheinbach · Am Samstag werden die Briefträger in der Glasstadt mehr als sonst zu tun haben. Denn die Stadt Rheinbach verschickt an 8500 Eigentümer die Ergebnisse der Thermographiebefliegung für ihre Häuser.

 Post für die Rheinbacher Hauseigentümer: Hans-Jürgen Kalb berät Sanierungswillige im Auftrag der Verbraucherzentrale.

Post für die Rheinbacher Hauseigentümer: Hans-Jürgen Kalb berät Sanierungswillige im Auftrag der Verbraucherzentrale.

Foto: Wolfgang Henry

Eigentlich hatte die Post schon im November in den Briefkästen stecken sollen. Doch wie Projektleiter Robin Denstorff gestern bei einem Pressegespräch mitteilte, hatten seine Mitarbeiter mächtig Arbeit damit, alle Adressen der jeweiligen Hausbesitzer ausfindig zu machen.

Denstorff ist Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Ziel der Aktion ist es, den Bürgern aufzuzeigen, wie gut oder schlecht ihr Dach gedämmt ist. Und damit auch, wie viel Energie und Geld sie einsparen könnten.

"Um das zu erkennen, hat das Hubschrauber-Team im März 2012 während seiner 320 Kilometer-Tour über Rheinbach 5300 Einzelbilder geschossen", sagte Denstorff. Die Fotos, die die Hausbesitzer nun zugesendet bekommen, zeigen die Dachfläche mit Farbschattierungen in blau, grün, gelb und rot.

"Blau steht für eine gut gedämmte Fläche, die wenig Energie abgibt", erklärte der Wirtschaftsförderer. Neben dem persönlichen Anschreiben enthält der Briefumschlag einen Informationsbogen. Denn um den tatsächlichen Zustand ihres Daches zu ermitteln, müssen die Besitzer noch einige Fragen beantworten.

"Entscheidend ist zum Beispiel, ob die Zimmer unter dem Dach beheizt sind, ob das Dach von einer Solaranlage oder einem Baum verdeckt ist oder aus welchem Material das Dach ist", erläuterte Denstorff. Mit dem Schreiben kann der Bürger zu Info-Veranstaltungen ins Gründerzentrum (GTZ) kommen.

Oder er vereinbart - ebenfalls kostenlos - einen Gesprächstermin im GTZ mit Hans-Jürgen Kalb von der Verbraucherzentrale NRW. "Das hier soll kein örtliches Wirtschaftsförderungsprogramm sein, denn die Verbraucherzentrale berät unabhängig", betonte Bürgermeister Stefan Raetz. Der erste Bürger der Stadt erhielt auch als erster den Umschlag für sein Haus.

Hans-Jürgen Kalb kommt auch nach Hause. "Die ersten 100 Rheinbacher, die sich für die individuelle Gebäudeberatung entscheiden, zahlen nur 30 statt 60 Euro", sagte Denstorff - Gutachten inklusive. Der Energiekonzern RWE hat das Projekt finanziell unterstützt. Angesprochen darauf, dass sich das Unternehmen durch Energiespar-Aktionen ja eigentlich ins eigene Fleisch schneide, sagte RWE-Mann Rainer Hegmann: "Wir leben in dieser einen Welt, und die wollen wir schützen."

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