Handballer gegen Blutkrebs Typisierungsaktion beim TV Rheinbach

Rheinbach · Der TV Rheinbach engagiert sich am Samstag mit einer Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) für den Kampf gegen Blutkrebs.

 Typisierung für die DKMS.

Typisierung für die DKMS.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Beim Turn-Verein Rheinbach (RTV) stehen an diesem Samstag zwei Ereignisse an: Der Verein feiert den deutschlandweiten Tag des Handballs und veranstaltet dabei eine Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Menschen zwischen 17 und 55 Jahren sind eingeladen, sich zwischen 10 und 18 Uhr in der Sporthalle an der Berliner Straße als Knochenmarkspender zu registrieren.

Den Tag des Handballs, den der Deutsche Handballbund ausgerufen hat, feiert der RTV mit Freundschaftsspielen von Jugend- und Seniorenmannschaften. "Wir hoffen, dass die Spiele als Publikumsmagnet wirken und sich viele Leute als Spender registrieren lassen", sagte Andrea Ribbe, stellvertretende Abteilungsleiterin Handball, im Gespräch mit dem GA. In anderen Handballvereinen habe es bereits Spieler gegeben, die an Leukämie erkrankten. Dem RTV und seinen Familien sei ein solches Schicksal bisher zum Glück erspart geblieben.

Junge Menschen eignen sich besonders als Spender

Aus Knochenmark gewonnene Stammzellen bedeuten für Blutkrebspatienten oft die einzige Chance auf Heilung. "Junge Menschen kommen besonders häufig als Spender in Frage, weil ihr Körper weniger Krankheiten durchlaufen hat", sagte Christian Werheid, Mitarbeiter in der Spenderneugewinnung der DKMS. Beim RTV bestehen in dieser Hinsicht gute Chancen: Der Verein ist nach eigenen Angaben mit rund 1400 Mitgliedern der größte Sportverein Rheinbachs.

Die Registrierung sei einfach: Zunächst müssen Spendewillige Angaben zu ihrem gesundheitlichen Zustand machen. "Rheumatiker, Diabetiker und Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen als Spender leider nicht infrage", erklärt Werheid. Wer sich jedoch eignet, kann in der Sporthalle direkt einen Wangenabstrich machen lassen. "Dazu reiben die Helfer drei Wattestäbchen kräftig an der Innenseite der Wange, um Zellen zu gewinnen", erläuterte der DKMS-Mitarbeiter.

Spenden funktioniert meist ohne Operation

Falls später ein passender Patient gefunden wird, gebe es zwei Möglichkeiten, Stammzellen zu gewinnen. In rund 80 Prozent der Fälle würde den Spendern einige Tage lang ein körpereigenes Hormon gespritzt, das die Stammzellen von den Knochen ins Blut auswäscht, sagt Werheid. "Anschließend können sie über eine Dialyse aus dem Blut gewonnen werden", berichtete Werheid.

In den anderen Fällen entnähmen die Ärzte im Beckenkamm der Spender ein Knochenmarkzellengemisch. Dazu sei eine OP mit Vollnarkose nötig. Aber: "Die Ärzte gehen nicht ans Rückenmark - das ist die größte Mär, gegen die wir ankämpfen", betonte Werheid.

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