Großbaustelle in Rheinbach Umbau des St. Joseph-Gymnasiums soll zum Schuljahr fertig sein

Rheinbach · Der zehn Millionen Euro teure Um- und Ausbau des St. Joseph-Gymnasiums Rheinbach soll zum neuen Schuljahr fertig sein. Am Montag schwebten Stahlträger per Schwertlastkran ein.

 Wo im Rheinbacher St. Joseph-Gymnasium früher das Lehrerzimmer war (rechte Seite), entstehen nun neue Fach- und Klassenräume.

Wo im Rheinbacher St. Joseph-Gymnasium früher das Lehrerzimmer war (rechte Seite), entstehen nun neue Fach- und Klassenräume.

Foto: Matthias Kehrein

Das milde Wetter in diesem Winter spielt den Bauarbeitern am St. Joseph-Gymnasium (SJG) in Rheinbach in die Karten: Klaffte vor den Sommerferien noch ein metertief ausgebaggertes Loch im grünen Rasen der Schule am Stadtpark, ist der Rohbau für den neuen Anbau jetzt zum Ende des ersten Schulhalbjahres fertiggestellt. Auch im sogenannten Neubau des SJG nebenan wird allenthalben gebohrt, gehämmert und gestrichen. Für zehn Millionen Euro erweitert und saniert das Erzbistum Köln als Schulträger das 1911 gegründete Gymnasium für Mädchen und Jungen.

Am Montag parkt ein Schwerlastkran auf dem Schulhof. Er lässt Stahlträger in die obersten Etagen des Neubaus schweben.  Etwa 50 Klassen- und Fachräume werden in diesem Gebäude erneuert, erweitert und für digitale Unterrichtselemente fit gemacht. Während der sogenannte Neubau, der  aus dem Jahr 1965 stammt, von Grund auf saniert wird, sind die komplette Oberstufe des SJG und die Jahrgangsstufen sechs und sieben ins benachbarte Vinzenz-Pallotti-Kolleg (VPK) an der Pallottistraße gezogen (siehe Info-Kasten). Der vor wenigen Jahren erst aufwendig grunderneuerte „Altbau“ der 1911 gegründeten Schule stammt aus dem Jahr 1912.

Einen Namen hat der neue Anbau, in dem das Foyer, das Lehrerzimmer und ein Verbindungstrakt zwischen Alt- und Neubau untergebracht sind, übrigens noch nicht – der Begriff Neubau ist am SJG allerdings bereits seit 55 Jahren vergeben. Schulleiter Michael Bornemann ist erleichtert, dass das seit Juli 2018 laufende Großprojekt bislang planmäßig verläuft. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die neuen Räume zu Beginn des neuen Schuljahres beziehen können“, so Bornemann. Bis dahin nutzt die Schule weiterhin Räume des ehemaligen Vinzenz-Pallotti-Kollegs.

Neues Medien- und Selbstlernzentrum

Künftig gibt es im frisch sanierten Teil des Schulgebäudes auch einen Raum zur Medienerziehung sowie einen Raum, der vorrangig für die Robotik vorgesehen ist. Das Medienzentrum wird zu einer professionellen mit Universitätsbibliotheken vernetzten Bibliothek ausgebaut, zu der auch ein Selbstlernzentrum gehört, ausgestattet mit Tablets und Computern sowie diversen Lernhilfen in analoger Form. Der angrenzende Seminarraum wird ebenfalls mit moderner Technik ausgestattet.

Gleichwohl legt Bornemann Wert darauf, dass weiterhin digitale und analoge Lernmittel im Unterricht eingesetzt werden, wie er erklärt. Beides habe seine Berechtigung. Als „Digitale Schule“ ausgezeichnet, verfolge das St. Joseph-Gymnasium schließlich das Ziel, den Mädchen und Jungen „einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln“, so  Bornemann.

Bei aller Notwendigkeit des digitalen Denkens ist der Schulleiter aber froh, dass es im Neubau auch einen Ort der Entschleunigung gibt:   „Gleich neben dem Medienzentrum wird wieder ein Meditationsraum eingerichtet. So wichtig Naturwissenschaften, Technik und Digitalisierung für uns sind, so bedeutsam sind die Erfahrung von Spiritualität, das Erleben ganzheitlicher Bildung und Räume der Begegnung für unserer Schulgemeinschaft.“

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