Wormersdorfer Fidelen Burgfrauen Verein feiert 50-jähriges Bestehen

RHEINBACH · "Dat Trömmelche jeiht" - jecke Töne erklangen bei sommerlichen Temperaturen aus der Wormersdorfer Turnhalle. Fastelovend im Juni? Mitnichten. 50 Jahre Vereinsleben - für das Damenkomitee "Fidele Burgfrauen Wormersdorf" Anlass genug, ihr Jubiläum ganz groß zu feiern.

 Höhepunkt der Jubiläumsfeier der Burgfrauen war der Festzug, der durch den Ort zog.

Höhepunkt der Jubiläumsfeier der Burgfrauen war der Festzug, der durch den Ort zog.

Foto: Roland Kohls

Nicht nur Abordnungen befreundeter Vereine standen bei der Gratulationscour am Samstag Schlange, ein Festumzug am Sonntag rundete die Festivitäten des Jubiläums ab.

Der Karneval in der Rheinbacher Ortsgemeinde ist einer der gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres. Das Gesellige steht auch bei den "Fidelen Burgfrauen" im Vordergrund. Seit einem halben Jahrhundert kümmern sich die Mitglieder des Damenkomitees, zurzeit sind es 19, besonders um die Einbindung der Kinder und Jugendlichen in den Karneval.

Denn die Pflege des Brauchtums liegt den Damen besonders am Herzen. Aber auch aus dem Dorfleben sind die "Fidelen Burgfrauen" nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Kinderprinzenpaare haben die Wiever in den vergangenen Jahrzehnten vorgestellt und betreut. Kinderbälle, Training der Kindertanzgruppen, Weiberfastnacht, Weihnachtsmarkt, Wandertag, Grillabende, Maiansingen, Vatertag und vieles mehr.

Für ihre Auftritte gut vorbereitet hatten sich die Kindertanzgruppen. So glänzten mit extra einstudierten Darbietungen die Tanzmäuse, deren jüngster Tänzer noch keine drei Jahre alt war. Mit Spaß bei der Sache waren auch die Kleinen Strolche, die Heinzelmännchen und die Tomburgspatzen. In ihren Uniformen tanzten und schwitzten junge und ältere Narren.

So auch das Stadtsoldatenkorps Rheinbach um seinen Kommandanten Willi Hohn, die Burgstürmer Dirk Zavelberg und Karl-Heinz Wendt, das Fanfarencorps der Landsknechte Wormersdorf sowie der Theaterverein Frohsinn unter der Leitung von Bernd Klick. Sogar die Kölner Band "Echte Fründe" war gekommen, um ein Ständchen zu bringen.

"Auch wenn unsere Gründung vor 50 Jahren kurz vor Weiberfastnacht stattfand, feiern wir jetzt im Sommer, da wir im Karneval zu viel zu tun haben", erklärte Gudrun Mieth-Leichsenring. Obwohl aus Süddeutschland stammend, ist sie seit Jahren im Damenkomitee aktiv. Nicht nur, dass sie 1992 als Gudrun I. eine sogenannte "große" Prinzessin war, auch Tochter Constanze bestieg 1994 als Kinderprinzessin den jecken Thron.

Die Gründung der "Fidelen Burgfrauen" war 1963 eher zufällig. In dem Jahr löste sich nämlich, kurz vor Weiberfastnacht, der Vorgängerverein "Wormersdorfer Tomburg Möhnen" aus Altersgründen auf. Paula Servos und Marianne Kolvenbach machten sich spontan auf den Weg durchs Dorf, um jecke Mitstreiterinnen zu suchen. Sie wurden fündig. Zwölf begeisterte Närrinnen waren sofort mit dabei. Das Komitee war gegründet.

Von den ersten Gründungsmitgliedern sind immer noch vier Burgfrauen aktiv. Dazu gehören unter anderem Christa Heinen und Maria Wolfgarten, die in einer Kutsche am Festumzug teilnahmen. "Kamelle", riefen einige Spaßvögel aus der Riege der Zuschauer.

"Unser Beutel bleibt ja leer", lachte eine Straßennärrrin, deren Kind bei den Tanzmäusen der "Fidelen Burgfrauen" aktiv im Karneval eingebunden ist. 16 Vereine aus der Gemeinde und der Region liefen im Umzug mit, zahlreiche Wormersdorfer gaben ihren Burgfrauen vom Straßenrand aus die Ehre. Es fehlten nur noch Bützchen und Alaaf.

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