Hilfe für die Ukraine und für Flutopfer Neuer Verein „Rheinbach hilft“ gegründet

Rheinbach · Aus der Pallotti-Hilfe ist ein weiterer Verein hervorgegangen: „Rheinbach hilft“ will vor allem Spendenkonvois in die Ukraine organisieren und dabei mit „Meckenheim hilft“ zusammenarbeiten

 Beladen gemeinsam ein Fahrzeug für einen Hilfstransport in die Ukraine (von links): „Meckenheim hilft“-Gründer Stefan Pohl mit den Ehrenamtlichen von „Rheinbach hilft“, Christoph Hein (Kassierer), Andreas Klassen (stellvertretender Vorsitzender) und Alfred Eich (Vorsitzender).

Beladen gemeinsam ein Fahrzeug für einen Hilfstransport in die Ukraine (von links): „Meckenheim hilft“-Gründer Stefan Pohl mit den Ehrenamtlichen von „Rheinbach hilft“, Christoph Hein (Kassierer), Andreas Klassen (stellvertretender Vorsitzender) und Alfred Eich (Vorsitzender).

Foto: Axel Vogel

Neuigkeiten gibt es aus der in Rheinbach höchst aktiven Szene an ehrenamtlichen Helfern, die sich insbesondere für die Unterstützung der Ukraine engagieren: Jetzt hat sich der neue Verein „Rheinbach hilft“ um den Vorsitzenden Alfred Eich und seinen Stellvertreter Andreas Klassen gegründet. Der Verein ist ganz wesentlich aus der Pallotti-Hilfe hervorgegangen, die Altbürgermeister Stefan Raetz unmittelbar nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 in Rheinbach aus der Taufe gehoben hatte, und deren zentraler Anlaufpunkt die ehemalige, leerstehende Pallotti-Kirche ist.

Die Pallotti-Hilfe hatte sich anfangs allein auf die Unterstützung von Flutopfern konzentriert. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar diesen Jahres rückten dann aber auch Hilfslieferungen in die Ukraine in den Fokus. „Um uns speziell auf diese Hilfslieferungen zu konzentrieren, haben wir auch den neuen Verein gegründet“, betont Alfred Eich, der bereits einige Male Spendenkonvois in die Ukraine organisiert hat und erst am Montag erneut zu einem Transport von Hilfsgütern nach Charkiw aufgebrochen ist.

Kooperation mit „Meckenheim hilft“

Dass Eich und seine Mitstreiter einen ähnlichen Vereinsnamen wie den von „Meckenheim hilft“ gewählt haben, ist kein Zufall. Eich strebt mit „Meckenheim hilft“-Mitgründer Stefan Pohl eine enge Kooperation in Sachen Ukraine-Hilfe an. Auf Seiten der Pallotti-Hilfe ist man dem Vernehmen nach nicht unglücklich über die Trennung. Bei der ehrenamtlichen Initiative „Meckenheim hilft“ verhielt es sich ähnlich wie bei der Pallotti-Hilfe: Unmittelbar nach der Flut von Brigitte Kuchta und Stefan Pohl gegründet, sammelten und verteilten die Meckenheimer Ehrenamtlichen Bedarfsgüter des Alltags an Flutopfer aus der ganzen Region: Von Windeln über Bekleidung bis hin zu Mobiliar.

Auch, weil die Nachfrage von Flutopfern Ende vergangenen Jahres nachgelassen hatte, die Spendenlager aber noch vergleichsweise voll waren, richteten Pohl und Kuchta die mittlerweile zum Verein eingetragene Initiative neu aus: Bereits kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gehörte „Meckenheim hilft“ zu den ersten Organisationen aus Deutschland, die einen Hilfskonvoi in die Ukraine starteten. Mittlerweile verfügen Pohl und Kuchta über reichlich Erfahrung: 13 Mal war Pohl bereits in dem Kriegsland.

Pohls Erfahrungsschatz war denn auch Anlass für Alfred Eich, bei der Vereinsgründung die Nähe zu „Meckenheim hilft“ zu suchen: „Stefan Pohl und ich haben vereinbart, dass wir Anfang nächsten Jahres ein informelles Treffen der Vereinsvorstände aus Meckenheim und Rheinbach organisieren.“ Mittlerweile sind sowohl Pohl als auch Eich selber Mitglied in dem jeweiligen Nachbarverein. „Rheinbach hilft“ zähle derzeit rund 25 Mitglieder, so Eich, der mit noch rund 40 Vereinseintritten in nächster Zeit rechnet. Zumal es auch schon einen guten Kontakt zur Odendorfer Bürgerstiftung um Kai Imsande gebe.

Um Missverständnissen vorzubeugen, betont Alfred Eich: „Mit der Gründung von ‚Rheinbach hilft‘ ist keinesfalls ein Verein entstanden, der sich ausschließlich nur um die Ukraine-Hilfe kümmert.“ Vielmehr gelte weiterhin: „Wir helfen und unterstützen auch Flutopfer.“

Trennung von der Pallotti-Hilfe

Wie sich das mit den Zielsetzungen der Pallotti-Hilfe verträgt? Zunächst einmal stellt Altbürgermeister Stefan Raetz klar, dass man prinzipiell gut mit der Trennung von der Ukraine-Hiilfe sowie mit der neuen Vereinsgründung leben könne: „Das hat am Ende nicht mehr zusammengepasst unter dem Dach der Pallotti-Hilfe. Es gab zu viele widerstreitende Vorstellungen, etwa was den Bedarf welcher Hilfsgüter angeht.“ Die Teamarbeit sei am Ende schlicht und ergreifend schwierig gewesen, so Raetz. Er bescheinigt Eich allerdings auch, „ein Helfer der ersten Stunde mit hohem persönlichen Einsatz“ gewesen zu sein. Dass sich beide Initiativen nun bei der Hilfe für Flutopfer ins Gehege kommen, glaubt Raetz nicht: „Es ist jede Hilfe wichtig, egal von wem sie kommt.“

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