Rheinbacher Glasmuseum Virtuose Pianistin begeisterte mit Repertoirewerken

RHEINBACH · Mit der belgischen Pianistin Stephanie Proot hatte sich die Musikschule Meckenheim-Rheinbach-Swisttal zum Auftakt der Serie "Dreiklang" sowohl eine in der Region bekannte Größe als auch eine international viel dekorierte junge Solistin ausgesucht.

 Junge Künstlerin: Die 25-jährige Klaviervirtuosin Stephanie Proot spielt im Rheinbacher Glasmuseum.

Junge Künstlerin: Die 25-jährige Klaviervirtuosin Stephanie Proot spielt im Rheinbacher Glasmuseum.

Foto: Roland Kohls

Lebhaftes Kopfnicken aus dem Publikum erntete Musikschulleiter Karl Hempel im Glasmuseum mit seiner Bemerkung, bei der internationalen Telekom Beethoven Competition 2011 in Bonn sei die Semifinalistin Proot nach Meinung des Publikums die beste gewesen.

Die 25-jährige Klaviervirtuosin hatte ein anspruchsvolles Programm ausgesucht. Und nahm sich zum Auftakt gleich einen dicken Brocken vor: Franz Schuberts Sonate B-Dur, D 960. Angesichts von allein 20 Minuten für den ersten Satz hatte bereits Robert Schumann von den "himmlischen" Längen dieses Spätwerks des früh verstorbenen Komponisten gesprochen.

Über diese Längen führte Proot mit ihrem kraftvollen Anschlag entschlossen hinweg. Sie ließ das Werk nicht zerfleddern. Vielmehr gab sie ihm eine kraftvoll raumgreifende Tönung und der vielgliedrigen musikalischen Erzählung einen roten Faden. Bei Beethovens Mondscheinsonate ließ es Stephanie Proot dann gelassener angehen.

Vor allem im ersten, sehr ruhigen Teil hielt sie sich ganz nach des Komponisten Intention. Den populären Kopfsatz soll Beethoven ja in trauriger Stimmung komponiert haben. Dem hat der Meister zwei Sätze hinzugefügt, die eher zu einer wilden Jagd passen. Proot folgte dieser Entwicklung.

Mit Robert Schumanns Sonate Nummer 2, g-Moll, op. 22, und Serge Prokofieffs Sonate Nummer 3, a-Moll, blieb die Pianistin in ihrem Lieblingsmilieu, das sie selbst in der Klassik, der Romantik und im frühen 20. Jahrhundert verortet. Ihre Fans im Glasmuseum waren begeistert vom Auftritt, belohnten sie mit Bravo-Rufen und erklatschten sich zwei Zugaben.

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