Felicitas Mayall Von der Millionen-Metropole Perth ins Outback

RHEINBACH · "Down Under" ist ihre große Liebe. Dort hat Felicitas Mayall auch ihren australischen Mann Paul kennengelernt. Ihre Eindrücke und ganz persönlichen Erlebnisse vom "Ende der Welt" hat die Autorin in ihrem im September erschienenen Buch "Fliegende Hunde - Begegnungen mit Australien" verarbeitet.

 Die Autorin in der Hochschul- und Kreisbibliothek.

Die Autorin in der Hochschul- und Kreisbibliothek.

Foto: Wolfgang Henry

Es ist eine Reiseerzählung, ergänzt mit Arbeiten ihres Mannes, eines bekannten Fotografen, die bei der Lesung am Dienstagabend die zahlreichen Zuhörer in der Rheinbacher Hochschul- und Kreisbibliothek in Bann zog. In der Reihe "Zu Gast auf dem Sofa", die von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Buchhandlung Kayser in Rheinbach und dem General-Anzeiger organisiert wird, berichtete Mayall voller Leidenschaft und mit einem Augenzwinkern von ihren Begegnungen.

Angereist war die Journalistin und Autorin von Kinder- und Sachbüchern, Jahrgang 1947, aus Prien am Chiemsee. Die Zuhörer lernten ihre Freunde und Verwandten kennen, erhielten Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Ureinwohner Australiens und lächelten über manch kuriose Begebenheit.

Für Mayall ist der fünfte Kontinent, bedingt durch ihren Mann und zahlreiche Reisen, inzwischen zu einer zweiten Heimat geworden. An dem Land liebe sie "die Wildnis, Freiheit, das Abenteuer, die im Allgemeinen freundlichen Menschen und die Natur".

25.000 Kilometer haben sie und ihr Mann in mehreren Monaten zurückgelegt, dabei haben sie ausschließlich den Westen Australienes besucht. Von der 1,65-Millionen-Einwohner-Stadt Perth nach Norden durch Pilbara und die Kimberleys zum Berg Uluru, einem heiligen Berg der Aborigines, der Ureinwohner, dann nach Westen durch die große Wüste zu den Goldfeldern.

Sie erlebten das Outback - eine ländliche Gegend mit wenig Bevölkerung -, mitten im Nichts verlassene Minendörfer, Menschen, die sich im Nirgendwo arrangiert und ihre einsam gelegenen Dörfer nicht mehr verlassen wollen oder können. Die Herzlichkeit überall findet Mayall faszinierend.

Beeindruckend sind ihre Schilderungen der Natur, von ihrem Mann liebevoll im Bild festgehalten. Sorge bereitet ihr, dass die gewaltige Natur dort von Zerstörung bedroht ist: Brände, Überflutungen, Wirbelstürme oder die Minengesellschaften, denn der Westen Australiens birgt eine Vielzahl an Bodenschätzen.

Info: Felicitas Mayall: Fliegende Hunde - Begegnungen mit Australien, Rowohlt Verlag, ISBN 987 3 463 406466. Preis: 19,95 Euro.

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