Ordensgemeinschaft gibt Gebäude auf Was passiert mit der Pallotti-Kirche in Rheinbach?

Rheinbach · Anfang Februar wird die Rheinbacher Pallotti-Kirche entweiht. Was danach mit dem Gebäude passiert, ist noch offen. Allerdings ist Bewegung in die Sache gekommen.

 Anfang Februar wird die Pallotti-Kirche profaniert.

Anfang Februar wird die Pallotti-Kirche profaniert.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

. „Die Entscheidung über die Zukunft der Pallotti-Kirche in Rheinbach geht in die nächste Runde“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung der Pallottiner. Nach Angaben der Ordensgemeinschaft gab es 13 Interessenten, die ein Angebot für die Nutzung von Kirchen- und Konventgebäude abgegeben haben. Vier davon seien nun in die engere Auswahl gekommen.

Wann das Areal eine neue Bestimmung erhält, steht allerdings noch nicht fest. Nach Angaben von Provinzrat Pater Markus Hau sind die Angebote noch nicht entscheidungsreif. So müsse etwa noch geklärt werden, ob das Kirchengebäude endgültig unter Denkmalschutz gestellt wird. Dies zöge dann Konsequenzen in der Detailplanung nach sich. Unabhängig von der Frage des Denkmalschutzes sei es jedoch der explizite Wunsch der Pallottiner-Gemeinschaft, dass die Kirche als Gebäude erhalten bleibt. Ziel sei es nun als nächstes, mit den vier Interessenten Termine zu vereinbaren.

Kein überzeugendes Angebot

Wie berichtet, verlassen die Pallottiner nach mehr als 85 Jahren Rheinbach – aus personellen Gründen, wie es heißt. Im November des vergangenen Jahres hatte die Ordensgemeinschaft das Angebot unterbreitet, die Kirche inklusive des Grundstücks zu verschenken. Ernsthafte Interessenten dafür hätten aber viel Geld für notwendige Investitionen mitbringen müssen.

Dazu hieß es am Dienstag: „Auf das Angebot der Pallottiner im vergangenen Jahr, die Pallotti-Kirche auch unentgeltlich abzugeben, wenn ein finanziell wie inhaltlich überzeugendes Konzept für eine gemeinnützige, kulturelle oder religiöse Nutzung des Gebäudes vorgelegt wird, habe es keine Angebote gegeben, die den erforderlichen Kriterien der Pallottiner entsprachen.“

Möglicherweise ein Pflegeheim

Wie Pallottiner-Sprecher Alexander Schweda auf Nachfrage erläuterte, haben die vier Interessenten allesamt wirtschaftliche Interessen an Kirchen- und Konventgebäude. Zu den Plänen gehörten entsprechend dem Wunsch der Stadt Rheinbach auch die Einrichtung eines Alters- und Pflegeheims.

Welche anderen Ideen für die Nutzung des Areals im Raum stehen, konnte Schweda nicht sagen. Wichtiger Bestandteil der Angebote ist den Pallottinern zufolge aber der Erhalt des Kirchengebäudes, wenn auch mit Umbau oder Umnutzung.

Video vom Gottesdienst

Da die Kirche von keinem kirchlichen Träger übernommen wird, muss sie nach Kirchenrecht profaniert werden. Dies geschieht in einem feierlichen Akt am Samstag, 6. Februar. 1968 wurde der Grundstein für die Vinzenz-Pallotti-Kirche gelegt. Die damals moderne Zeltkirche symbolisierte auch in ihrer Form den Aufbruch in der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. 1971 wurde sie geweiht.

Coronabedingt können nur wenige geladene Gäste an dem Gottesdienst teilnehmen. Ein Video von der Profanierungsmesse soll nach dem Ende des Gottesdienstes zwischen 13 und 13.30 Uhr auf den Internetseiten
www.pallottiner.org und www.katholische-kirche-rheinbach.de zu sehen sein.

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