Umweltschutz in Rheinbach und Swisttal Weniger Müll als im Vorjahr

Rheinbach/Swisttal · Freiwillige finden bei Reinigungsaktionen in Rheinbach und Swisttal Radkappen, Kotbeutel und anderen Unrat. Aber: Die Freiwilligen stellen auch fest, dass im Vergleich zu den Vorjahren weniger Müll herumliegt.

Wie in Niederdrees, Oberdrees, Ramershoven, in der Rheinbacher Kernstadt, in Heimerzheim und Odendorf sind am Samstag vielerorts in der Region zahlreiche Helfer unterwegs, um Müll aufzusammeln: aus Blumenkästen und Bachläufen, von Spielplätzen, Straßenrändern und Waldwegen. Überall, wo ihre Mitmenschen ihn das Jahr über zurücklassen. Der größte Anteil ist Plastikmüll: Tüten, Verpackungen, Flaschen. Der Unrat gefährdet nicht nur Tiere, die ihn versehentlich verzehren; Plastik verschwindet nicht, es zerfällt in Teilchen von weniger als fünf Millimetern Durchmesser – die sogenannte Mikroplastik. Diese kann ins Wasser und unsere Lebensmittel gelangen.

Die Sammler kommen aus allen Altersgruppen. In Odendorf etwa sind die Mädchen und Jungen vom evangelischen Kindergarten und der Villa Kunterbunt mit dabei, ebenso die Mitglieder der Oldtimerfreunde und der freiwilligen Feuerwehr. Der Treffpunkt ist das Feuerwehrhaus im Bendenweg. Hier sind einige Feuerwehrmänner und Ehrenamtliche zurückgeblieben und bereiten einen Imbiss für die etwa 60 Helfer vor. Ernst Ostermann, der Pressesprecher des Ortsausschusses, ist auch dort: „Wir machen die Müllsammelaktion jetzt seit zwölf Jahren. Man findet ja viele Sachen, Radkappen, auch mal einen Einkaufswagen. Ich glaube aber, dass die Aktion Wirkung zeigt.“ In den vergangenen Jahren kamen in Odendorf zwischen 40 und 50 Müllsäcke zusammen.

Zwei Straßen weiter sammelt Kilian Muth mit seinem fünfjährigen Sohn Daniel Unrat aus einer Hofauffahrt: „Ich finde die Aktion toll. Es ist wichtig, dass Kinder früh lernen, nichts wegzuwerfen.“

In Niederdrees sind 53 Helfer für den Frühjahrsputz unterwegs. Sie befreien die Beete am Spielplatz und Dorfbrunnen und die Umgebung der Schule von Müll. Ortsvorsteher Holger Klöß erzählt: „Die Dorfbevölkerung hat riesiges Interesse, von zwei bis 90 Jahren ist da alles dabei. Es geht uns darum, die Bewohner für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Müll zu sensibilisieren. Es geht aber auch um das Gemeinschaftsgefühl“, berichtet Klöß. Das zeigt Wirkung: „Der Müll ist weniger geworden, in den letzten Jahren“, stellt er fest.

In Rheinbach hatten die Ratsherren Joachim Schneider (CDU) und Karsten Logemann (FDP) zur Sammelaktion im Weilerfeld aufgerufen. Über zehn Müllsäcke konnten in dem von der Stadtverwaltung bereitgestellten Container gesammelt werden. Beeindruckend war die Vielfalt bei den Fundstücken: Ordentlich verknotete Hundekotbeutel, die in die Landschaft geworfen wurden, lasen die Helfer ebenso auf wie Überbleibsel von Fast-Food-Mahlzeiten. Aber auch Autoersatzteile wie eine völlig unversehrte Radkappe wurden zusammengetragen. „Wir möchten die Aktion auch im nächsten Jahr wiederholen“, erklärten Joachim Schneider und Karsten Logemann unisono.

Bundespolizei, Feuerwehr, Jugendfeuerwehr und einige Vereine sind für die Dorfreinigung in Heimerzheim im Einsatz, dazu freiwillige Helfer. Ortsvorsteher Hermann Leuning ist am Peter-Esser-Platz im Einsatz. „Es ist nicht so viel Müll wie sonst, es wird besser“, berichtet er. „Den Platz hier haben wir heute gesäubert, geharkt und gepflegt. Hier müssen jetzt alle die Schuhe aus und die Pantoffeln anziehen“, findet Leuning.

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