Zwischenstand in Rheinbach Teurer als geplant: Wie Rheinbach den Wiederaufbau bewältigt

Rheinbach · Die Kosten für den Wiederaufbau nach der Flut in Rheinbach steigen an vielen Stellen. Die Stadt zieht eine Zwischenbilanz.

Entlang des Gräbbach ist nach dem Hochwasser noch immer viel zu tun. Die Böschungen bereiten Probleme.

Entlang des Gräbbach ist nach dem Hochwasser noch immer viel zu tun. Die Böschungen bereiten Probleme.

Foto: Axel Vogel

In und um Rheinbach schreitet der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe weiter voran. So konnte der technische Beigeordnete Torsten Bölinger im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen einige abgeschlossene Projekte aus dem Bereich Tiefbau und Infrastruktur vorstellen. Allerdings zeigte sich dabei auch: Einige Schäden sind größer als erwartet – und die Kosten für Sanierung oder Neubau entsprechend höher.

Ein Beispiel dazu ist der Parkplatz am Schwimmbad Monte Mare. Hier sind die Arbeiten abgeschlossen. Doch waren dafür statt der veranschlagten 325.500 Euro mehr als 550.000 Euro nötig. Unter der Oberfläche war mehr kaputt als zuerst angenommen. Und an der Beleuchtung gibt es noch etwas zu tun. Immerhin: Laut der vorgestellten Übersicht sind Reparatur beziehungsweise Wiederherstellung der Straßenbeleuchtung ansonsten bis auf den Bereich Wolbersacker erledigt und im Kostenrahmen geblieben.

Instabile Böschungen erschweren Gewässerräumung

Von den Gewässern im Stadtgebiet wurden bereits rund 30 Kilometer geräumt. Die Arbeiten in den Ortsrandlagen und außerhalb der Ortschaften werden fortgesetzt – auch wenn hier schon mit 750.000 Euro gerechnet wird. Eingeplant waren ursprünglich rund 380.000 Euro. Erste Gewässerläufe, darunter Schiefelsbach, Eulenbach und Irlenbuscher Bach, sind wiederhergestellt, entlang von Schiefelsbach, Eulenbach und Landgraben auch die Böschungen gesichert, und die Kosten hierbei im Plan.

Am Gräbbachweg gestalten sich die Sanierungen dagegen wegen instabiler Böschungen schwierig. Derzeit ist die Straße laut Übersicht für den Schwerlastverkehr gesperrt. Da die Schäden größer sind als erwartet, wird die Unterstützung eines Projektsteuerers benötigt. Das geht ins Geld: Statt der veranschlagten 90.000 Euro stehen nun 500.000 Euro zu Buche.

Fachbüro für die Arbeit an Brücken und Durchlässen

Gute Nachrichten gibt es aus dem Bereich Abwasserbeseitigung, hier sind die Spül- und Räumarbeiten sowie die Reparaturen der Pumpstationen abgeschlossen. An Kanalhalterungen und Schächten wurden die bekannten Schäden behoben. Es könnten allerdings durch Hohlräume an schadhaften Kanälen weitere Schäden auftauchen.

Viel zu tun gibt es noch bei Brücken und Durchlässen. Hier soll ein externes Fachbüro Projektplanung und Durchführung übernehmen. Immerhin: Die neue Brücke am Stadtpark ist schon im April 2022 freigegeben worden. Allerdings hat das seinen Preis. Die dem Ausschuss vorgelegte Übersicht beziffert die Gesamtkosten auf fast 664.000 Euro. Ursprünglich geplant waren rund 346.000 Euro.

Der Wiederaufbauplan der Stadt Rheinbach umfasst insgesamt 93 Projekte, die im Nachgang der Flutkatastrophe angegangen werden müssen. Dabei sind dort nur die kommunalen Schäden der Stadt aufgelistet. Rund 39,5 Millionen Euro aus dem Wiederaufbaufonds sind dafür beantragt worden. Ein großer Posten ist beispielsweise die Grundschule in Flerzheim, die für rund acht Millionen neu gebaut werden soll.

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