Lärmschutz in Rheinbach Wormersdorfer Bürgerinitiative ist entsetzt über Bauverzögerung an A 61

Rheinbach · Die von Anwohnern der A 61 bei Wormersdorf seit mehr als 40 Jahren geforderten Lärmschutzwände lassen weiterhin auf sich warten. Die Palisaden gegen den Lärm sollen erst 2018 realisiert werden.

Die erneute Verschiebung der Bauarbeiten am Lärmschutz der A 61 bei Wormersdorf stößt bei der Bürgerinitiative „Lärmschutz für Wormersdorf“ auf Kritik. „Die von Straßen NRW vorgebrachte Begründung, weshalb der Bau der Lärmschutzwand auf Mai 2018 verschoben werden soll, ist aus unserer Sicht alles andere als schlüssig“, sagt Richard Feldmann von der Bürgerinitiative.

Hintergrund: Eigentlich war der Bau der rund 600 Meter langen Wand, deren Kosten sich auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen sollen, für dieses Jahr vorgesehen. Die sogenannte Ausführungsplanung als Grundlage für die Ausschreibung sei bereits fertiggestellt, teilte Elfriede Sauerwien-Braksiek, Direktorin des Landesbetriebes Straßen NRW, dem CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß mit. Die Krux ist, dass parallel die Autobahnniederlassung Krefeld eine Deckensanierung in dem Streckenabschnitt geplant hat, die vorrangig umgesetzt werden soll. Während der Vergabe der Sanierung kam es aber wegen der geringen Zahl an Angeboten sowie der Preiskalkulation zur Aufhebung der Ausschreibung.

Feldmann: Bürger warten seit mehr als 40 Jahren

Laut Feldmann habe Straßen NRW im März auf seiner Internetseite veröffentlicht, dass der Lärmschutz „voraussichtlich vom zweiten Quartal 2017 bis zum ersten Quartal 2018“ gebaut werde. „Diese Verlautbarung steht dort übrigens heute immer noch“, sagt Feldmann. „Wenn man davon ausgeht, dass solche Bekanntmachungen nicht leichtfertig und ohne rechtliche Grundlagen veröffentlicht werden, fragt man sich, wie es kommt, dass die Ausschreibung für die Lärmsanierungsmaßnahme erst für November 2017 vorgesehen ist“, so der Sprecher der Bürgerinitiative.

Darüber hinaus fragten sich die Menschen in Wormersdorf, warum die Lärmsanierung nicht wie geplant im kommunizierten Zeitraum realisiert wurde, wenn es bei der geplanten Deckensanierung gleichzeitig zu Verzögerungen kommt. Und: „Wenn der Bau der Lärmschutzwand noch nicht ausgeschrieben war, fragt man sich außerdem, warum in Anbetracht bekannter Fristen bereits im Frühjahr 2017 Rodungsmaßnahmen vorgenommen wurden, durch die die Lärmsituation der Anwohner nochmals verschlechtert wurde“, sagt Feldmann.

Die, so der Sprecher, „erneut mit einem Federstrich vorgenommene Verschiebung“ um ein weiteres Dreivierteljahr reihe sich nahtlos ein in die seit mehr als vier Jahrzehnten währende und auf den Nerven der Anwohner ausgetragene „Serie von Verzögerungen, Beschwichtigungen und Ausflüchten“, mit der die Realisierung eines angemessenen Lärmschutzes verhindert worden sei.

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