"Togokinder Zukunftschance" Yamswurzeln und Kochbananen beim Patenfest

RHEINBACH · Die Flagge von Togo, gelb-grün gestreift und mit einem weißen Stern auf rotem Grund, wehte neben der schwarz-rot-goldenen Deutschland-Flagge am Vereinsheim auf dem Oberdreeser Sportplatz. Frittierte Yamswurzeln und Kochbananen, Hefebällchen, Kidney-Bohnen in einer speziellen Sauce, Fleisch auf dem Grill mit speziellen Gewürzen aus Togo und Palmschnaps standen auf der Speisekarte - der Verein "Togokinder Zukunftschance" hatte die Paten zum Togo-Fest eingeladen und mehr als 80 der insgesamt 100 Paten waren gekommen.

 Bürgermeister Stefan Raetz (l.) besuchte die Aktiven des Vereins "Togokinder" auf dem Sportplatz in Oberdrees.

Bürgermeister Stefan Raetz (l.) besuchte die Aktiven des Vereins "Togokinder" auf dem Sportplatz in Oberdrees.

Foto: Axel Vogel

Für die Speisen aus Togo hatte die Familie des Präsidenten Christ Kokou gesorgt. Kokou stammt aus Togo, lebt und arbeitet seit rund zwölf Jahren in Deutschland und hat hier mit Ehefrau Maren drei Kinder. Mit Kokous Schwester Ploto Lucy hatten sie die Speisen des westafrikanischen Landes, das bis zum Ersten Weltkrieg deutsche Kolonie war, vorbereitet.

Der Vereinsvorsitzende Karl L. Krakow begrüßte auch Axel Seydou, der bis zum vergangenen Jahr Projektleiter des Vereins in Togo war und jetzt in Deutschland studiert. Das Togo-Fest verband den Dank an die Paten mit den Formalia der Jahreshauptversammlung, bei der die Paten auch über die Verwendung des monatlichen Patengeldes von je 35 Euro sowie der Zuwendungen und Spenden informiert wurden.

"Ohne Euch hätten die Kinder keine Schulen besuchen können und keine Chance auf eine bessere Zukunft. Dank Euch hat sich auch die Lebenssituation der Familien der Kinder verändert", sagte Krakow. Fast 40 000 Euro an Patengeldern sowie rund 13 500 Euro an Spenden, 5000 Euro von der DFB-Stiftung Egidius Braun und rund 2000 Euro Erlös des Benefizkonzertes auf Schloss Miel wurden 2014 für die Projekte eingesetzt. Zu hundert Prozent, wie auch Bürgermeister Stefan Raetz betonte.

Der Verein "Togokinder Zukunftschance" betreut in zwei Buschdörfern in der Nähe der Stadt Kpalimé aktuell 99 Patenkinder. Zwei angestellte Oberschullehrer (Magister), zwei Musiklehrer und ein Fußballtrainer betreuen ein Förderprogramm für Begabte sowie die musische und sportliche Ausbildung der Kinder vor Ort. Mit den Paten-Geldern von monatlich 35 Euro werden für jedes Patenkind Schulmaterial und Schuluniform bezahlt, Gebühren für den Realschulbesuch sowie insgesamt 16 Lehrer an Real- und Grundschulen, die außerhalb der Schulzeit Förderunterricht für die Patenkinder übernehmen.

Über Spenden finanziert werden die beiden Koordinatoren. Darüber hinaus wird im Kampf gegen den Hunger ein großes Landwirtschafts-Selbsthilfeprojekt der Eltern der Patenkinder gefördert. Mehr als 350 000 Euro wurden laut Krakow mit Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und die DFB-Stiftung für Patengelder und Infrastruktur in den vergangenen drei Jahren in den Bau von Schulgebäuden, Unterrichtsräumen, Wassertürmen, Brunnen und vieles mehr investiert. sax

Weitere Informationen unter www.zukunftschance-togo.de

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