Festakt in Meckenheim zum 20. Geburtstag Zahl der Tafel-Kunden steigt weiter

Rheinbach/MECKENHEIM · Ihren 20. Geburtstag feierte die Tafel Rheinbach-Meckenheim am Samstag mit einem Festakt im Zeughaus der Stadtsoldaten. Ilka von Boeselager kritisiert Armut in Deutschland.

 Beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Rheinbach-Meckenheimer Tafel spricht der Vorsitzende Uwe Petersen.

Beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Rheinbach-Meckenheimer Tafel spricht der Vorsitzende Uwe Petersen.

Foto: Axel Vogel

Die ehemalige Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager, die die Tafel seit ihrer Gründung begleitet, dankte ebenso wie die Bürgermeister Bert Spilles und Stefan Raetz den Mitarbeitern der Tafel für deren Engagement. Von Boeselager betonte, wie dankbar die Kommunen auch sein müssen, dass es eine Institution wie die Tafel gibt.

Gleichzeitig hinterfragte sie, was das für eine Gesellschaft sei, die in einem so großem Wohlstand lebe und gleichzeitig müsse es dennoch eine Tafel für die Bürger geben. "Was muss eigentlich passieren, damit diese Lücke geschlossen wird?", fragte von Boeselager. Sie berichtete von Menschen in Berlin und München, bei denen beide Partner arbeiteten und die trotzdem nicht in der Lage seien, davon eine Wohnung zu bezahlen.

Dass dies keine Allgemeinplätze sind, wurde auch in den Vorträgen von Uwe Petersen, dem Vorsitzender der Tafel Rheinbach-Meckenheim, und dem Landesvorsitzenden der Tafeln, Wolfgang Weilerswist, deutlich. In Rheinbach-Meckenheim hat die Tafel inzwischen 45 ehrenamtliche Helfer, die die Spenden sammeln und anschließend die Verteilung an die Bedürftigen organisieren. Waren es im Jahre 2000 noch 500 Kunden, so ist diese Zahl im laufenden Jahr auf 890 angestiegen, so Petersen.

Wobei die Tafel streng darauf achtet, dass die Kunden eine Bedürftigkeitsprüfung durchlaufen haben. So erklärt es sich auch, dass rund 40 Prozent der Kunden Hartz IV beziehen, weitere 30 Prozent erhalten Grundsicherung und die restlichen 30 Prozent erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Auch was die Herkunft der Bezieher angeht, gab es Zahlen: So sind 30 Prozent Deutsche mit Migrationshintergrund, weitere 30 Prozent sind Deutsche ohne Migrationshintergrund, 30 Prozent Asylbewerber und zehn Prozent Kunden mit sonstigem Migrationshintergrund. Umrahmt wurde der Festakt vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim.

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