Waldkapellenfest im Rheinbacher Wald Zeit für Gebete und Gespräche

RHEINBACH · Einen besseren Treffpunkt hätte es an dem goldenen September-Sonntag kaum geben können als mitten zwischen Bäumen vor der Waldkapelle. Die Besucher strömten zum Waldkapellenfest, um dort an dem Gottesdienst, der von Jugendlichen der Pfarrgemeinde gestaltet wurde, teilzunehmen.

Das Waldkapellenfest lockt die Besucher in Scharen in den Rheinbacher Wald.

Foto: Wolfgang Henry

Anschließend war Zeit für einen gemütlichen Plausch bei Würstchen, Leberkäs' und Salat. Sämtliche Bänke, die von dem Organisationsteam um dessen Leiter Detlef Müller aufgestellt wurden, waren von gut gelaunten Besuchern aller Altersgruppen besetzt.

Eine ökumenische Andacht beschloss den geselligen Sonntag. Mit ihr sollte die Partnerschaft zwischen der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin und der Evangelischen Kirchengemeinde nochmals bestätigt werden. In der Vorbereitungsgruppe für den Jugendgottesdienst war auch Sarah Bartels (15) dabei.

"Wir haben die Texte und die Dialoge in zwei Treffen vor der Messe vorbereitet", erklärte sie. Zwar halte sich die Gruppe in den Texten an das Evangelium und die Lesung, es werde jedoch ein Bezug zum Alltag insbesondere von Jugendlichen hergestellt.

Der Nachwuchs der Jugendgruppe rekrutiert sich häufig aus den Firmlingen, berichtete Sarah. Sie ist schon einige Jahre dabei und findet es gut, dass die Gottesdienste so auch für Jugendliche interessanter werden.

Ihre Eltern, Michaela und Clemens Bartels, leiten den Chor "Cantiamo", der ebenfalls Bestandteil der Messe an der Waldkapelle war. "Das hat 1989 als Jugendchor angefangen, und wir sind dann gemeinsam älter geworden", sagte Michaela Bartels. Rund 35 bis 40 Mitglieder zählt der Chor im Moment, und er trifft sich immer dienstags um 20 Uhr im Pfarrzentrum.

Marianne Rößler (55) und Gabriele Funke (62) sind noch immer begeistert von dem Jugendgottesdienst und den Darbietungen des Chores. "Der Chor ist einfach klasse, er bringt Schwung und Rhythmus in den Gottesdienst", sind sich die beiden einig.

Birgit Keil, die im Vorstandsteams der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Ortsgruppe Rheinbach, nutzte das Kapellenfest, um die Arbeit der kfd bekannter zu machen. Kaum einer wisse um die politische Arbeit der Frauen und ihre Beteiligung am Dialogprozess in der katholischen Kirche.

Um in Rheinbach auch jüngere Frauen zum Mitmachen zu motivieren, hat die Gruppe eine Abendandacht eingeführt, zu der sie ein Mal im Monat um 21 Uhr in die Krypta in Sankt Martin einlädt.