Bahnlinie S23 Zug in Rheinbach mit herabhängendem Stein attackiert

Rheinbach · Unbekannte haben am Donnerstagabend mit an einem Seil befestigten Steinen die Frontscheibe eines Zuges der Bahnlinie 23 beschädigt. Der Lokführer kam laut Bahn mit dem Schrecken davon.

Nach der Attacke auf einen Zug der Voreifelbahn (S23) hat die Bundespolizei die Ermittlungen aufgenommen. Das teilte Johanna Hanke, Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Köln, am Freitag auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Am Donnerstagabend war es gegen 18.30 Uhr in der Nähe des Rheinbacher Bahnhofs zu einem Zwischenfall auf der Voreifelstrecke (Euskirchen - Bonn) gekommen. Bislang unbekannte Täter hatten an einer Brücke ein Seil mit einem Stein oder zwei Steinen daran befestigt und dieses herabgelassen. Dadurch wurde die Frontscheibe des Zuges stark beschädigt, es kam zu einer Notbremsung.

Nach Angaben von Hanke ereignete sich die Attacke am Bahnübergang im Bereich von Gymnasiumstraße und Flerzheimer Straße. Dieser befindet sich rund 500 Meter Luftlinie vom Rheinbacher Bahnhof in Richtung Meckenheim/Bonn entfernt.

Wie Hanke erläuterte, ermittelt die Bundespolizei aktuell wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Das Seil sei noch an der Brücke hängend gefunden worden, ein Stein sei wiederum auf der Erde liegend sichergestellt worden. Dieser sei fünf Kilo schwer, 20 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und zehn Zentimeter hoch. Möglicherweise sei an dem Seil noch ein weiterer Stein befestigt gewesen, so die Sprecherin weiter. Schließlich sei die Frontscheibe des Zuges an zwei Stellen gesprungen. Nachfolgend fielen Bahnverbindungen aus oder hatten Verspätungen.

Betrieben wird die S23 von DB Regio NRW, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Nach Angaben von Bahnsprecher Dirk Pohlmann wurde die Scheibe nicht vollständig zerstört. Aus diesem Grund sei der Lokführer auch nicht verletzt worden. Die Passagiere hätten noch bis zum nächsten Bahnhof weiterfahren und dort umsteigen können, sagte Pohlmann. Am Freitagnachmittag ging die Bahn davon aus, dass das Fahrzeug außer an der Frontscheibe keine weitere Beschädigung aufweist. „Es ist aber noch nicht wieder einsatzbereit“, so Pohlmann. Weitere Informationen will die Bahn zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der noch laufenden Ermittlungen nicht geben. Man arbeite aber eng mit der Polizei zusammen, so Pohlmann.

Die Bundespolizei sucht nach Zeugen des Geschehens. Wer etwas beobachtet hat, kann sich unter 0221/16093200 mit den Ermittlern in Verbindung setzen.

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