Konzert im Rheinbacher Gymnasium Zum Dank gibt's zwei Freistunden

Rheinbach · Es war besinnlich und es war fetzig: Schüler und Lehrer des Städtischen Gymnasiums begeisterten beim Weihnachtskonzert mit Jazz, Instrumentalstücken und Chorgesang.

 Weihnachtskonzert des Städtischen Gymnasiums Rheinbach im Rheinbacher Stadttheater. Schüler singen: „Maria durch den Dornenwald ging“

Weihnachtskonzert des Städtischen Gymnasiums Rheinbach im Rheinbacher Stadttheater. Schüler singen: „Maria durch den Dornenwald ging“

Foto: Axel Vogel

Das Beste kam zum Schluss beim Weihnachtskonzert des Städtischen Gymnasiums Rheinbach (SGR) am Dienstagabend. Die Big Band des SGR fetzte mit „I Don't Mean a Thing“ von Duke Ellington los, jammte und swingte mit dem Pink-Panther-Thema von Henry Mancini, dem 1958 von Bobby Timmons komponierten Moanin' und anderen Klassikern des Jazz weiter, dass es dem Publikum ganz heiß wurde. Das hatte schon etwas von New-York-Style und Klasse, was die Band unter der Leitung von Benjamin Bosbach da auf die Bühne brachte.

Arved Finke heimste mit einem Posaunensolo Szenenapplaus ein, Markus Keil war der Herrscher des Saxofons und Paul Tintelnot ließ das Klavier aufleben. Alle waren an diesem Abend in mehreren Rollen zu hören, vor allem aber Sängerin Lou Jonen, die „Take the 'A' Train“ im Stile einer routinierten Jazz-Diva ablieferte. Sie glänzte als Multitalent. Den Solopart im Chor sang sie bei „Maria durch den Dornwald ging“ mit den Sopranistinnen Jana Fix und Irene Pfeifer, die Altstimmen dazu übernahmen Anna Röttgen und Karin Lang, die männlichen Stimmen waren Arved Finke, Markus Keil, Tom Engelland, Gerrit Fischer, Christian Mertens und Patrick Grodau. Die Schüler brachten mit dem traditionellen Weihnachtslied besonderen Festglanz in die Aula.

Von Null zum allerersten Auftritt

Begonnen hatte das Konzert mit der Orchesterklasse, die mutig drauflosspielte. Die jungen Debütanten hatten nach den Worten ihres Dirigenten, Schulleiter Stefan Schwarz, gerade mal fünfeinhalb Monate geübt, um „von Null zu ihrem allerersten Auftritt“ zu kommen. Es folgte das Vororchester unter Leitung von Irene Pfeifer mit traditionellen angelsächsischen Stücken wie „I Saw Three Ships“.

Almut Nagel bot als Klaviersolistin „Allemande“ von Johann Sebastian Bach sehr filigran und zugleich akzentuiert. Marie und Madita Lanters sangen im Duo den Abendsegen aus Engelbert Humperdincks Oper Hänsel und Gretel. Im Orchester, das unter der Leitung von Konrad Kluge Stücke von Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und John Williams spielte, fielen besonders die beiden Flötistinnen Franca Funk und Emilia Justen auf.

Charakteristisch für diesen Abend war ein Hauch von Improvisation. Jeder half jedem auf der Bühne, auch Direktor Schwarz betätigte sich beim Umbauen. Für den verhinderten Leiter des Mittelstufenchors sprangen die Pädagogin Karin Lang und der allgegenwärtige Benjamin Bosbach am Klavier ein. Diba Sabou Rouh Vahid und Madita Lanters mussten beim Vortag von „Dear Future Husband“ (Meghan Trainor) zwar lachen, ihr Gesang war indes makellos. Dass in Chören nicht immer Männermangel herrscht, bewiesen die kräftigen Stimmen im Oberstufenchor. Am Ende hatten sich alle beteiligten ihren Weihnachtsstern und zwei Freistunden, die der Direktor für Mittwochfrüh ausrief, mehr als verdient.

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