Zeremonie am Beinhaus von Douaumont Rheinbacher Kriegsopfer geehrt

Rheinbach/Verdun · Zeremonie am Beinhaus in Douaumont: Karl Scharrenbroich war Soldat im Ersten Weltkrieg, nun wird in Verdun an ihn erinnert. Der Rheinbacher ist erst der dritte Deutsche, dem diese Ehre zuteil wird.

 Erich Scharrenbroich enthüllt die Gedenktafel im Beinhaus von Doaumont.

Erich Scharrenbroich enthüllt die Gedenktafel im Beinhaus von Doaumont.

Foto: Axel Vogel

Eine besondere Ehre erfuhr die Stadt Rheinbach am Dienstag: Anlässlich einer feierlichen Zeremonie auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Verdun enthüllten französische Offizielle im Beinhaus zwei Gedenktafeln. Eine ist dem deutschen Soldaten Karl Scharrenbroich gewidmet. Scharrenbroich stammt aus einer Rheinbacher Familie und wurde im September 1916 nahe Verdun so  schwer verwundet, dass er in einem Lazarett starb – allerdings ohne ein Grab bekommen zu haben.

Nun wird an ihn im Beinhaus von Verdun an das deutsche Opfer erinnert. Eine solche Ehre wurde bislang erst drei auf dem Schlachtfeld vermissten beziehungsweise gestorbenen deutschen Soldaten zuteil.

Aus Anlass dieser Zeremonie war auch ein Nachfahre des Geehrten, Erich Scharrenbroich aus Rheinbach angereist. Er ist ein Großneffe des Soldaten und engagiert sich seit vielen Jahren zusammen mit dem Merzbacher Peter Baus, einem Fachmann für Militärgeschichte, für eine Partnerschaft zwischen Rheinbach und den Orten Douaumont sowie Vaux.

Die beiden inzwischen zu einer Gemeinde verschmolzenen Orten lagen 1916 im Epizentrum der Verdun-Schlacht und wurden dabei vollständig zerstört wurden. Zwischen ihnen und der Stadt Rheinbach besteht seit vergangenem Jahr eine sogenannte Partnerschaft für den Friedens.

Auf diesem Grund wurde im Beinhaus anschließend die zweite Gedenktafel angebracht, die die Partnerschaft sichtbar macht. Ehrengast der Zeremonie war Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz. Am 22. September fand die feierliche Zeremonie statt, da er an jenen Tag erinnert, an dem sich der französische Staatspräsident François Mitterrand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem Beinhaus während einer Gedenkfeier die Hand reichten. Mitterrand hatte damals seine Hand ausgestreckt. Diese besondere Geste fand am 22. September 1984 statt.

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