Einkaufen in Merten Stadt Bornheim will einen Ersatz für den Nahkauf-Markt in Merten

Bornheim · Im August dieses Jahres schließt der Nahkauf-Markt in Merten. Die Stadt möchte als Ersatz einen Vollsortimenter im Einkaufszentrum „Am Roten Boskoop“ installieren. Dazu gab es Diskussionen im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss.

 Wenn es nach dem Willen der Bornheimer Stadtverwaltung geht, bekommt das Mertener Einkaufzentrum einen Vollversorger.

Wenn es nach dem Willen der Bornheimer Stadtverwaltung geht, bekommt das Mertener Einkaufzentrum einen Vollversorger.

Foto: Matthias Kehrein

Wo kann man in Merten künftig frische Lebensmittel einkaufen? Mit dem baldigen Aus des Supermarktes Nahkauf – ein Nachfolger ist nicht in Sicht – an der Kirchstraße wird es in Zukunft im Zentrum keine frischen Lebensmittel mehr geben. Darum drehte sich ein Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Mittwochabend. Thema war die Ansiedlung eines Vollversorgers im Einkaufszentrum „Am Roten Boskoop“ – für die Fraktionen als Ersatz für den Mertener Nahkauf eine Option.

Einigkeit herrschte bei den Kommunalpolitikern daher zum Antrag der SPD, die Verwaltung mit einer Prüfung der Voraussetzungen sowie des Einzelhandelskonzeptes zu beauftragen. In dem Zusammenhang soll zugleich die Schaffung eines Fuß- und Radweges von der Kreuzstraße aus eruiert werden. Der Forderung der Sozialdemokraten, mit potenziellen Betreibern oder Grundstückseigentümern zeitnah schon Gespräche zu führen, lehnte die CDU allerdings ab.

„Wir sind der Auffassung, dass einer der größten Orte in Bornheim einen Vollversorger braucht“, erläuterte Ute Kleinekathöfer von der SPD die Position ihres Fraktionsantrags. Auch wenn alle Parteien dem Antrag zustimmten, stellte sich Lutz Wehrend von der CDU die Frage, ob ein Vollversorger in Merten überhaupt notwendig sei, denn „der Norden ist mit Versorgern gut ausgestattet. In Merten gibt es einen Aldi, der sogar der Umsatzstärkste in Nordrhein-Westfalen ist“.

Leerstand könnte Zentrum des Ortes verändern

Eine Argumentation, der Hans Gerd Feldenkirchen (UWG/Forum) überhaupt nicht folgen konnte. Denn „wir müssen auch an die Älteren und Nichtmotorisierten denken, die einen Vollversorger vor Ort brauchen“. Kleinekathöfer hob noch einmal den Qualitäts-Unterschied zwischen Discountern und Vollversorgern mit fertig abgepackten und frischen Lebensmitteln hervor. Daher sei es wichtig, dass „wir in absehbarer Zeit einen Fahrplan haben“.

Das unterstützte Feldenkirchen, denn er wolle in Merten nicht fünf Jahre lang ohne Vollversorger leben. Eine schnelle Lösung kommt für Günter Knapstein (CDU) nicht infrage, das „würde den Konkurrenzkampf mit Walberberg und Waldorf schüren. Die Umsätze zu verkleinern halte ich für falsch“.

Dass der kommende Leerstand an der Kirchstraße das Zentrum des Ortes verändern könnte, befürchtet der Grünen-Politiker Markus Hochgarz . „Ich würde uns raten, das Mertener Ortszentrum nicht aus den Augen zu verlieren.“

Schnell wird sich der Wunsch der Politiker wohl nicht realisieren lassen, denn – so erläutert die Verwaltung in der Vorlage – für die Ansiedlung eines Vollversorgers Am Roten Boskoop müsste der bestehende Bebauungsplan Me 15.2 geändert werden, was derzeit keine Priorität habe, da die Bebauungspläne Me 15 und Me 16 vorrangig bearbeitet würden.

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