Konsequenzen aus der Flutkatastrophe Starkregenkarten sollen Gefahrenzonen in Meckenheim aufzeigen

Meckenheim · Der Meckenheimer Rat befasst sich mit den Folgen der Flutkatastrophe und der Prävention ähnlicher Ereignisse. Ein Starkregenkarte aus Wachtberg kann dabei als Modell für die Zukunft dienen.

 Einsatzfahrzeuge bahnen sich einen Weg über eine geflutete Zufahrtsstraße in Meckenheim. Die L123 war eine der ersten Zufahrtsstraßen, die volllief.

Einsatzfahrzeuge bahnen sich einen Weg über eine geflutete Zufahrtsstraße in Meckenheim. Die L123 war eine der ersten Zufahrtsstraßen, die volllief.

Foto: Petra Reuter

Bei seiner jüngsten Sitzung musste sich der Meckenheimer Rat jetzt gleich mehrfach mit den Folgen der Flutkatastrophe vom 14./15. Juli auseinandersetzen: in der Bürgerfragestunde, im Bericht von Kämmerin Pia-Maria Gietz sowie in einem Antrag von CDU und Grünen zum Thema Starkregenkarten. Zuvor hatte Bürgermeister Holger Jung um eine Schweigeminute für die Opfer gebeten. So beklage die Verwaltung den Verlust eines Mitarbeiters, der im Ahrtal wohnte.

Gitter am Ersdorfer Bach sollen so umgestaltet werden, dass sich kein Treibgut mehr darin verfängt

Danach wollten Meckenheimer Bürger wissen, wann die Gewässer im Stadtgebiet kontrolliert worden seien und wann am Ersdorfer Bach die entfernten Gitter wieder eingesetzt werden. Diese, so informierte die Stadtverwaltung, sollten umgestaltet werden, damit sich in Zukunft weniger Treibgut darin verfangen könne.

Wie die Regenmassen jener Nacht die städtischen Finanzen beeinflussen, erklärte die Kämmerin. Auf rund zehn Millionen Euro werde der Gesamtschaden derzeit geschätzt. 2,7 Millionen entfielen auf die städtische Infrastruktur und allein fast eine Millionen auf die Schäden an der Kita Villa Regenbogen. „Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Haushalt“, sagte Gietz. Ausgezahlte Soforthilfen für Bürger würden jedoch vom Land erstattet. Sollte es dennoch irgendwo zu Engpässen kommen, gebe es vereinfachte Verfahren.

Es wird lange dauern, bis alle Schäden behoben sind

So reiche eine Dringlichkeitsentscheidung, wenn Liquiditätskredite angepasst werden müssten: „sofern sich die Ausgaben rein aus den Aufwendungen für die Flutkatastophe ergeben“. Bisher liege Meckenheim aber noch im Budget. Es sei außerdem zu erwarten, dass die zehn Millionen nicht vollständig im laufenden Jahr fällig werden. „Es wird lange dauern, bis wir alle Schäden behoben haben“, blickte Gietz voraus.

Karten zeigen, wo sich bei Starkregen größere Wassermassen sammeln können.

Im Anschluss daran brachten CDU und Grüne ihren Antrag ein, der die Stadt Meckenheim dazu auffordert, sich künftig besser auf Starkregenereignisse vorzubereiten. Sie forderten unter anderem die Erstellung von Starkregenkarten und ein interdisziplinäres Handlungskonzept zum Risikomanagement. Ein Anliegen, dem sich nach Diskussion und Anpassung des ursprünglich vor allem auf die Starkregenkarten abzielenden Antrags die Mehrheit der Ratsmitglieder anschlossen.

Auf den gewünschten Karten lässt sich anhand von Computerberechnungen nachvollziehen, wo sich bei Starkregen größere Wassermassen sammeln können. Der technische Beigordnete Heinz-Peter Witt stellte entsprechendes Material der Gemeinde Wachtberg vor. Darauf zeigte er: „Die Gefahrenzonen können sich im Gegensatz zu Flusshochwässern praktisch überall befinden.“ Die Übersicht ist unter wachtberg-starkregen.de zu finden.

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