Hilfsangebot für Schwangere in Swisttal In Odendorf steht jetzt ein Hebammenmobil
Swisttal-Odendorf · Das Hebammenmobil kommt ab dem 23. März wöchentlich an das Zehnthaus in Odendorf. Welche Leistungen die Schwangeren vor Ort erwarten können, hat sich der GA angesehen.
Erst der Mangel an Geburtshelfern und Entbindungsstationen in der Region und dann noch die Flut: Für Schwangere wird es immer schwieriger, eine vernünftige medizinische Versorgung zu bekommen. In Odendorf soll sich das nun ändern, dank des Hebammenmobils des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB). „Ich freue mich sehr, dass der ASB ein mobiles Hebammenzimmer an die Orte bringt, die von der Flut betroffen sind“, sagt die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner.
Leistungen des Hebammenmobils
Das Mobil ist eine komplett ausgestattete Hebammenpraxis. Es besitzt eine Liege für Untersuchungen, inklusive eines Wehenschreibers. Dazu kommen ein Tisch und Sitzgelegenheiten für Beratungsgespräche. Damit wie in einer stationären Hebammenpraxis die Privatsphäre bewahrt wird, ist die Außengestaltung des Fahrzeugs blickgeschützt.
Und nicht nur die Ausstattung ist die gleiche wie in einer Praxis – die Leistung sei es ebenfalls: „Als Hebamme kann ich alles, was eine Gynäkologin in der Vorsorge anbietet, auch“, sagt Anne Buttenberg. Sie wird ab dem 23. März jeden Donnerstag Schwangere am Zehnthof 1 vor dem Zehnthaus empfangen. Ob Wochenbettbetreuung, Stillberatung oder Vor- und Nachsorge – von neun bis elf Uhr will sie sich um alles kümmern. Und auch eine Spontangeburt soll in dem Mobil kein Problem sein, denn eine Rettungskraft wird immer anwesend sein. „Aber ein Kreißsaal ist immer noch der bessere Ort“, sagt die Projektkoordinatorin Laura Aupka von der ASB-Hebammenzentrale Münsterland humorvoll.
Spontanbesuche sind möglich
Und so geht es: Die Schwangeren können einen Termin online buchen. Wer keinen Termin hat, darf an dem genannten Tag und der Uhrzeit auch ohne feste Verabredung vorbeischauen. „Die Frauen können auch mit ihren Kindern nach der Geburt zu mir kommen“, so Buttenberg. Die Hebamme arbeitet eigentlich freiberuflich in einer kleinen Praxis in Rheinbach. „Normalerweise müssen sich die Schwangeren fest anmelden und zu mir kommen – hier können die Schwangeren je nach Bedarf vorbeikommen und alles vor Ort klären“, sagt sie. Wichtig sei es aber immer, die Krankenkassenkarte dabei zu haben.
Wie viele das Angebot wahrnehmen werden, weiß die Gemeinde noch nicht. „Wir sehen aufgrund der Geburtenzahl einen Bedarf für das Angebot“, sagt Kalkbrenner. Wie groß der Bedarf genau ist, wird sich aber erst später zeigen.“
Seit einem Jahr unterwegs
Das ASB-Hebammenmobil ist seit einem Jahr im Einsatz, unter anderem in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Schleiden-Gemünd, Mechernich und Wachtberg. Es wurde extra für die vom Hochwasser betroffenen Regionen konzipiert. Die Bürgermeisterin Kalkbrenner bat die ASB um den Einsatz in Swisttal. „Die Gemeinde kam auf uns zu und das finde ich richtig toll, denn nicht viele Gemeinden machen das“, erzählt Aupka.
Ab dem 19. April soll sich das Angebot in Swisttal um einen Standort erweitern: Ab dann können jeden Mittwoch Schwangere von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Heimerzheim am Gottfried-Velten-Platz die mobile Hebammenpraxis besuchen kommen.