Konzertreihe in Swisttal Buschhoven erklingt an ungewöhnlichen Orten

Swisttal-Buschhoven · Ob mit Instrumenten oder der Stimme, zahlreiche Buschhovener musizieren auf hohem Niveau. Seit 2006 bieten die Buschhovener Musiktage diesen Talenten eine Bühne. Bei der nun sechsten Runde machte Corona einige spannende Neuerungen nötig.

In der evangelische Versöhnungskirche in Buschhoven finden einige Konzerte der Musiktage statt.

In der evangelische Versöhnungskirche in Buschhoven finden einige Konzerte der Musiktage statt.

Foto: Axel Vogel

Buschhoven ist musikalisch. Alle drei Jahre präsentiert sich der Swisttaler Ort in seinen klangvollen Facetten bei den Buschhovener Musiktagen. Und nun, mit coronabedingter Verzögerung, finden sie endlich wieder statt.

Organisatorin Adelheid Willers, der künstlerische Leiter Markus Kreul und der Heimat- und Verschönerungsverein Buschhoven als Veranstalter haben drei Tage voller Musik geplant. Was nicht einfach war, wie Willers erklärte: „Wir haben es dieses Jahr lang überlegt.“ Die Sorge: Corona-Auflagen könnten Veranstaltungen kurzfristig unmöglich machen. Gefühlt 1000 Telefonate habe sie mit Markus Kreul geführt. Der bekannte Musiker, der unterdessen in München und Augsburg zu Hause ist, stammt aus Buschhoven und hat die Musiktage mit ins Leben gerufen. Auch dieses Mal sollten Musizierende mit Bezug zum Ort auftreten. Seit 2006 gibt es die Reihe alle drei Jahre. Öfter wäre es so oder so nicht machbar, erklärt Willers. Nun kommen noch die Sorgen hinsichtlich Corona hinzu. Um eventuelle Hygieneregeln umsetzen zu können, setzen die Organisatoren am Ende auf kleine Formate an ungewöhnlichen Orten. Sie allen sollen zeigen: „Unser Dorf klingt!“

Violinenmusik an einem geschichtsträchtigen Ort

Die wohl ungewöhnlichste Idee ist die „Musik an der Stele“ am Sonntag, 11. September, um 10 Uhr. Dann spielt die aus Buschhoven stammende Violinistin Kathrin Averdung in der Swist-Aue am Radweg zwischen Morenhoven und der B 56. Hier, am Rande der ehemaligen Mieler Sandgruben, erinnert eine Stele an den 1941 gehängten polnischen Fremdarbeiter Anton Wujciakowski. Benno Willers wird die Geschichte dieses Opfers der NS-Zeit vorstellen.

Den Auftakt zu den Musiktagen übernimmt zuvor, am Freitag, 9. September, der Joy’n’Glory-Gospelchor um 15 Uhr im Stella Vitalis Seniorenheim. Unter der Leitung von Monika Schneider-Henseler präsentiert er Gospelmusik vor dem Gebäude. Sollte es regnen, steht die Cafeteria des Seniorenheimes zur Verfügung. Die Veranstalter weisen allerdings darauf hin, dass dafür alle Besucher einen aktuellen, negativen Coronatest vorweisen müssen. Testmöglichkeiten vor Ort sind nur begrenzt verfügbar.

Noch am gleichen Abend um 19 Uhr geht es dann weiter in der evangelischen Versöhnungskirche. Anna Fischer, Alt, und Theo Palm, Cembalo, kombinieren unter dem Titel „Stelle! Dei! Nume d’amore!“ Opernarien und Cembalomusik.

Drei Konzerte an einem Nachmittag

Am Samstag, 10. September, probieren die Veranstalter noch ein neues Konzept: Drei Wandelkonzerte stehen auf dem Programm. Dahinter stecken jeweils 30 Minuten lange Musikveranstaltungen, die an unterschiedlichen Orten, aber nahe beieinander stattfinden. Wer möchte, kann so von einer zur anderen wandern.

Los geht es um 15 Uhr an der Feuerwehr am Toniusplatz. Im dortigen Familien-Mitmach-Konzert bauen die Akteure auf ein ähnliches Angebot bei den letzten Musiktagen auf. Damals wurde die Geschichte von Peter und dem Wolf mit überraschendem Ende erzählt. Nun gibt es ein Wiedersehen mit Wolfgang, dem gut gelaunten Wolf, Ente „Erna“ und anderen tierisch-musikalischen Bekannten.

Um 16 Uhr geht es in der Versöhnungskirche mit einem Kammerkonzert weiter. Dietmar Paul Roehrig, Veronika Wehling und Susanne Roehring spielen Dvorak. Wer lieber selbst singen möchte, sollte um 17 Uhr im katholischen Pfarrheim beim Offenen Singen mit Markus Kreul am Klavier vorbeischauen.

Besonders musikalisch wird an diesem Wochenende auch die Festmesse zum 50. Weihetag der Kirche am Sonntag, um 11 Uhr in St. Katharina, mit Orgel und Trompete. Ebenfalls in der Kirche beginnt um 16 Uhr das Abschlusskonzert der Musiktage mit Werken von Johann Sebastian Bach bis Leonhard Cohen. Es spielen und singen Kathrin Averdung, Violine, Benjamin Bosbach, Orgel, und das Vokalensemble „Queerbeat“. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Es wird um Spenden gebeten.

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