Entspannt in Buschhoven Alles ruhig um die Shisha-Bar

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Nachdem die Buschhovener Bürger gegen die Pläne waren, das Lokal im ehemaligen Frische-Markt zu eröffnen, haben sie es nun akzeptiert, der Betrieb der "Sahara-Lounge" läuft ungestört.

 Ugurcan Gökmen (l.) und sein Team (3. und 4. v. l.) sind zufrieden, dass das Verhältnis zur Nachbarschaft entspannt ist. Konstantinos Triantafillou (2. v. l.) mag die Atmosphäre der Bar.

Ugurcan Gökmen (l.) und sein Team (3. und 4. v. l.) sind zufrieden, dass das Verhältnis zur Nachbarschaft entspannt ist. Konstantinos Triantafillou (2. v. l.) mag die Atmosphäre der Bar.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

So emotionsgeladen im Vorfeld über die Pläne debattiert wurde, so ruhig läuft inzwischen der Betrieb der Cocktail- und Shisha-Bar mit dem Namen „Sahara Lounge“. Jeden Tag hat die Bar für Gäste ab 18 Jahre von 16 bis etwa 2 Uhr geöffnet. Auch mitten in der Woche sitzen einige junge Leute in den mit bequemen Sofas und Sesseln ausgestatteten Lounge-Ecken. Cocktails stehen auf den Tischen, Shisha-Pfeifen daneben. Ein Paar in den mittleren Jahren spielt Billard. Nur an den beiden Billardtischen gibt es etwas Tageslicht, ansonsten dunkeln lange blickdichte Vorhänge an der Fensterfront die Bar ab.

Khalid hat den Ehrgeiz, die Gäste den ganzen Abend auf Robotics Balance Board Scooter fahrend zu bedienen. „Gar nicht so einfach“, stellt er fest. Er bringt den Gästen eine neue Shisha – eine Wasserpfeife mit mineralischen Shiazo-Dampf-Steinen und aromatisiert mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. „Süßliche Aromen sind im Moment in, Traube, Erdbeere, Zitrus oder Cola“, sagt Khalid. Er hat die Dampfsteine vorbereitet und die Shisha „quasi als Kickstarter“ angeraucht.

Konstantinos Triantafillou aus Wesseling ist mit Khalids Bruder Memoun zum ersten Mal in die „Sahara Lounge“ nach Buschhoven gekommen. „Man kann hier in der Shisha-Bar gemütlich mit Freunden sitzen. Das hat man zwar auch in einer normalen Cocktail-Bar, aber da sind viele zu oft betrunken“, hat er festgestellt. Das sei in der Shisha-Bar eben anders. Da gehe es mehr um das Beisammensein und Shisha-Genießen mit Freunden. Der künftige Informatik-Student fasziniert die Gäste der „Sahara Lounge“ an diesem Abend mit seinen Karten-Tricks als „Close-Up Magier“.

Die Cocktails mixen Ardita und Marina. „Der Chef hat das gelernt und an uns weitergegeben“, sagen sie. Besonders beliebt bei den Gästen seien zurzeit cremige Cocktails mit Milch, Kokos und Sahne, aber auch „Hochprozentiges mit Feuer“.

Chef und inzwischen alleiniger Inhaber ist Ugurcan Gökmen. Sein früherer Kompagnon Aryan Aziz habe es zeitlich nicht mehr geschafft neben dem Hauptberuf auch noch die Sisha-Bar mit zu betreiben, sagt er. Die beiden ausgebildeten Kommunikationsfachleute im Alter von 20 und 21 Jahren waren wie berichtet im vergangenen Jahr mit ihren Plänen, die Cocktail- und Shisha-Bar im rund 700 Quadratmeter großen ehemaligen Frische-Markt zu eröffnen, auf Kritik und Vorbehalte gestoßen. Die anfänglichen Probleme mit dem Bauamt seien insofern geklärt, als der hintere Bereich nicht mit einbezogen sei, sondern nur der vordere Teil und damit wesentlich weniger Fläche genutzt werde, so Gökmen.

Die Buschhovener hatten Vorbehalte vor allem wegen möglicher nächtlicher Lärmbelästigung und nicht zuletzt wegen des Begriffs Shisha, weil manch einer damit das Konsumieren von Drogen verbunden hatte. Im Unterschied zu solchen Bongs werden aber in der „Sahara Lounge“ nur mit Shiazo-Steinen gefüllte Wasserpfeifen verwendet, hatten die Inhaber dazu erläutert.

Das Verhältnis der Buschhovener zur „Sahara Lounge“ habe sich entspannt, erzählt Gökmen. „Wir verstehen uns inzwischen mit den Bürgern besser. Von einer Drogenhöhle ist keine Rede mehr“, sagt er. „Viele aus dem Dorf kommen zu uns und sind schon Stammgäste. Zwei der Gäste sind schon über 80 Jahre alt. Sie kommen am Wochenende her und trinken ihr Bier, weil ihnen die Atmosphäre gefällt. Und sie haben auch schon eine Shisha probiert, das war aber nicht ihr Ding.“ Auch mit den Nachbarn im Haus und den Anwohnern habe man ein gutes Verhältnis, weil man darauf achte, Lärm zu vermeiden. „Wenn unsere Gäste gehen, sagen wir oft, seid bitte draußen leise“, sagt der Inhaber. Das gilt auch für die Raucher, die vor der Tür rauchen müssen, weil in der Bar Rauchverbot besteht.

Auch Buschhovens Ortsvorsteherin Christel Eichmanns bestätigt: „Es läuft alles normal, es treten keine Ressentiments zutage. Es ist Alltag geworden in Buschhoven, die Buschhovener haben es akzeptiert.“

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