Heimerzheim Bäckerei Voigt will Produktion ausbauen

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Das Unternehmen hat ein Grundstück neben der Produktionsstätte in Heimerzheim gekauft. Als Theodor Voigt 1894 seine ersten Brötchen in Bornheim-Merten in den Ofen schob, ging er sicherlich nicht davon aus, dass sich sein kleiner Bäckerladen 120 Jahre später zu einem Backwarenunternehmen mit 42 Filialen entwickelt haben würde.

 Die Geschäftsführer Andreas und Theo Voigt werfen einen Blick in die Produktion.

Die Geschäftsführer Andreas und Theo Voigt werfen einen Blick in die Produktion.

Foto: Roland Kohls

Mit über 400 Mitarbeitern versorgt die Bäckereikette den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn mit ihren Produkten. Das Unternehmen wird in vierter Generation geführt, die Zügel halten derzeit die Brüder Theo (55) und Andreas (51) Voigt in der Hand.

"Unser Ziel ist es, die Familientradition fortzusetzen und unsere Kunden mit Produkten nach hauseigenen Rezepturen zu begeistern", erläutert Theo Voigt die Philosophie des Unternehmens. Dass die Geschäfte gut laufen, zeigt der angedachte Ausbau der in Swisttal-Heimerzheim angesiedelten Produktionsstätte. "Wir produzieren im Zweischichtbetrieb an 360 Tagen im Jahr, die Maschinen und Öfen stehen nur an Weihnachten, Neujahr und Ostern still", so Andreas Voigt.

Um dem Erreichen der Kapazitätsgrenzen vorzubeugen, haben die in Merten wohnenden Brüder ein anliegendes Grundstück gekauft. Ein Ausbau der Produktionsflächen ist somit möglich und absehbar. Einen exakten Zeitplan dafür gibt es aber noch nicht. Derzeit wird in einer 2500 Quadratmeter großen Halle mit 16 Öfen an der Dützhofer Straße produziert. Die Mitarbeiter backen täglich bis zu 5000 Brote und 30.000 Brötchen. Theo Voigt möchte sein Erfolgsrezept erklären: "Neben dem Einsatz moderner Maschinen vertrauen wir nach wie vor auf das Geschick und handwerkliche Können unserer Mitarbeiter."

Aus über 140 Produkten besteht das Sortiment der Heimerzheimer. Dementsprechend umfangreich gestaltet sich auch der Wareneingang. Was nicht den hohen Qualitätsansprüchen entspricht, wird an die Hersteller zurückgegeben. Obst und Eier liefert ein täglicher Frischedienst an. Andere Rohmaterialien erreichen mehrmals wöchentlich die Backfabrik. Dort werden die Rohstoffe gelagert und bei Bedarf gekühlt, bevor sie verarbeitet werden.

Die Produkte verlassen in unterschiedlichen Verarbeitungsstadien die Backhalle: Fertig gebackene Endprodukte genauso wie Teigrohlinge werden kommissioniert und an die Filialen ausgeliefert. "Die Kommissionierung ist enorm wichtig und anspruchsvoll", so Andreas Voigt. "Jede unserer 42 Filialen wird täglich zwei Mal beliefert. Für die Filialen mit einem großen Café-Areal besteht zudem die Möglichkeit, die Ware aus einem deutlich größeren Kuchenangebot zu ordern. Dies gilt besonders für die Sonn- und Feiertage", erklärt der gelernte Bäcker Andreas Voigt.

Derzeit planen die Brüder auch einen Ausbau ihrer Filialstruktur. Im kommenden Jahr sind Filialeröffnungen in zwei Edeka-Märkten in Lohmar und Siegburg avisiert. Doch die Brüder spüren auch den Gegenwind der Konkurrenz. Dazu der gelernte Konditormeister Theo Voigt: "Natürlich sehen wir, dass die Konkurrenz nicht schläft. Zusätzliche Wettbewerber wie Discounter-Märkte, die ebenfalls selbst gebackene Backwaren anbieten, bereiten uns schon Sorgen." Doch die Brüder blicken optimistisch in die Zukunft, das zeigt sich auch im Ausbildungsbereich. Im August haben 16 Berufsanfänger ihre Ausbildung in den Filialen der Bäckereikette begonnen, weitere werden gesucht.

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