Schon wieder Verzögerungen Die Baumaßnahmen an Swisttaler Grundschulen kommen kaum voran

Swisttal · Eigentlich sollten die Grundschüler in Odendorf und Heimerzheim längst an neuen Orten unterrichtet werden. Doch schon wieder treten Probleme auf. Welche Lösung hat die Politik?

 Die Grundschüler in Heimerzheim sind derzeit in Containern untergebracht. In Odendorf soll noch eine Anlage entstehen. Allerdings verzögert sich vieles.

Die Grundschüler in Heimerzheim sind derzeit in Containern untergebracht. In Odendorf soll noch eine Anlage entstehen. Allerdings verzögert sich vieles.

Foto: Axel Vogel

In Swisttal stehen weiterhin große Bauprojekte bei den Grundschulen an. Die Swistbachschule in Heimerzheim muss auch anderthalb Jahre nach der Flut noch saniert werden. Statt der Grundschule Odendorf ein Neubau mit integriertem Dorfsaal entstehen. Doch die bisherigen Zeitpläne verschieben sich immer wieder.

Container in Odendorf für 250 Schüler

Bevor das bestehende Schulgebäude der Grundschule Am Zehnthof einem Neubau weichen kann, muss die gesamte Schulgemeinschaft umziehen. Vorgesehen ist dafür eine Containeranlage am Ende der Straße „In der Freiheit“. Von einem vorgesehenen Umzug in den Weihnachtsferien 2022/2023 war die Gemeinde schon länger abgewichen. Immerhin gibt es die Containeranlage bislang gar nicht. Der Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss wird sich in seiner Sitzung am 1. März damit befassen. Dann steht erst einmal der Beschluss zur Ausschreibung auf der Tagesordnung.

Die Baugenehmigung für die Anlage wurde demnach schon im Juli 2019 erteilt. Allerdings machten steigende Schülerzahlen unterdessen eine Erweiterung der Pläne notwendig. Statt der anfangs 75 Container wird nun eine Anlage aus 87 Containern geplant. Darin sollen dann 250 Schüler in zehn Klassen, vier Räume für die Ganztagsbetreuung, zwei Differenzierungsräume sowie Mensa und Verwaltungsräume Platz finden. Bei der Ausstattung setzt die Gemeinde laut Ausschussvorlage auf energiesparende Technik. So soll statt einer elektrischen Heizanlage eine Wärmepumpe eingebaut werden.

„Die Wärmepumpe ist in der Investition teurer, ermöglicht jedoch im Sommer eine Kühlung der Schulklassen und zudem eine deutliche Reduzierung der Unterhaltungskosten“, steht in der Vorlage. Das Ganze wird die Gemeinde Swisttal einiges kosten. Inklusive Infrastruktur, Erschließung und Außenanlange werde mit rund 4,77 Millionen Euro gerechnet. Immerhin rechnet die Verwaltung mit einer möglichen Nachnutzung der Container aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen. Vorher aber ist vorgesehen, dass die Schule mindestens zwei Jahre am Ausweichstandort bleibt.

Fraglich ist nur: ab wann? Bis vor Kurzem war noch ein Umzug in den kommenden Sommerferien angedacht, nun stehen in den Ausschussunterlagen die Herbst- oder sogar Winterferien 2023. Wie Schulleiterin Stephanie Schnitzler sagte, bereite sich die Schulgemeinschaft schon seit einer Weile auf den Umzug vor. „Wir überlegen immer, wenn wir Material nutzen: Was kommt mit?“ Pläne zur Aufteilung der Containeranlage gebe es schon.

Generalunternehmer für Heimerzheim in der Prüfung

Auch in der Swistbachschule in Heimerzheim dauert alles deutlich länger als ursprünglich vorgesehen. Das Gebäude an der Bachstraße ist in der Flut stark beschädigt worden. Bislang kommen die Sanierungen nicht voran. Hintergrund ist, dass die Gemeinde keine Auftragnehmer finden konnte. Auf die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke hatte sich nur eine Firma gemeldet – für die Eingangstür. Im Dezember erhielt die Gemeinde daher die Erlaubnis, eine Vergabe an einen Generalunternehmer vorzunehmen. Damals hieß es im Pressegespräch, die Arbeiten könnten nach erfolgter Ausschreibung im Februar beginnen. Nur scheint sich bislang nichts zu tun. Die Gemeinde teilt auf GA-Nachfrage mit, „dass sich das Vergabeverfahren zur Vergabe der Wiederaufbauarbeiten an der Grundschule Heimerzheim an einen Generalunternehmer in der Prüfung durch die hiermit betraute Kanzlei befindet. Mit dem Ergebnis der Prüfung wird in Kürze gerechnet.“

Als Grundschüler im Januar 2022 in die Containeranlage neben der Gesamtschule gezogen waren, rechneten sie noch damit, im Sommer 2022 wieder in die Schule an der Bachstraße zurückzukehren. Immerhin läuft der Betrieb am Ersatzstandort, wie Schulleiterin Barbara Kolz mitteilt: „In der modernen Containeranlage haben wir uns gut eingelebt, sodass der Schulbetrieb wie gewohnt läuft. Die Klassenräume wurden von den Lehrkräften liebevoll eingerichtet. Um mehr Fläche zum Lernen zu erhalten, richten sich manche Kinder zeitweise im Sinne des Flexible Seating zum Beispiel mit Tabletttischen und Matten einen gemütlichen Arbeitsplatz auf dem Flur ein. Grundsätzlich werden die Räume multifunktional für Unterricht und Betreuung – im Vor- bzw. Nachmittag – genutzt.“

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