Umgestaltung des Odendorfer Bahnhofareals Biotop für Eidechsen soll bleiben
SWISTTAL-ODENDORF · Ein von der Gemeinde Swisttal beauftragtes Fachunternehmen hat am Mittwoch damit begonnen, Bäume und kleinere Gehölze im Bereich des Odendorfer Bahnhofs zu fällen.
Die Arbeiten gehören zur Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes. Vorab hatte es Irritationen darüber gegeben, ob die zu fällenden Bäume schützenswert seien. Auf Anfrage des GA erläuterte der Pressesprecher der Gemeinde Swisttal, Bernd Kreuer, dass ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Politik, Landschaftsplanern und des Naturschutzvereins "Rettet Bäume und Biotope" sich zuvor über die zu erhaltenden Bäume, Sträucher und Hecken des Bahnhofsareals verständigt und das Ergebnis dem Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschuss vorgelegt habe.
Dabei sei auch die jüngste Stellungnahme des Naturschutzvereins zum Baumerhalt vom 11. Februar bewertet und berücksichtigt worden. Hintergrund der gestrigen Aktion sei die Sicherung der Arbeiten zur Umgestaltung. Das externe Planungsbüro habe vor Beginn der Arbeiten die Bäume anhand einer "Baumerhaltungslegende" gekennzeichnet: grün die Bäume, die erhalten bleiben, rot die, die gefällt werden, und gelb die, die noch überprüft werden.
Über diese Kennzeichnung hinaus habe das Unternehmen, das die Arbeiten ausführe, einen Plan bekommen. Aus diesem Plan werde ersichtlich, wie mit einzelnen Bäumen verfahren werden soll, die Norbert Phiesel vom Naturschutzverein zur "weiteren Optimierung der Planung" aufführt.
So bleibe am Bolzplatz zum Beispiel Baum 17 erhalten, die Bäume B16, B18 und B20 werden gefällt. Ebenfalls gefällt werden soll B41 gegenüber dem Bahnhofsgebäude, dort sollen Parkplätze entstehen. Die Bäume B34 bis B47 bleiben erhalten, wobei der Erhalt eines dieser Bäume im weiteren Verfahren geprüft werden soll.
Die Bäume B2, B3, B4, B5 und B6 stehen im Bereich von Grundstücken, die als Baugrundstücke verkauft werden sollen. Eine Entscheidung über den Erhalt dieser Bäume hänge von der entsprechenden Planung für die Bebauung ab. Für die rund 30 Meter lange Haselnusshecke entlang des Kirschenpfades schlägt der Naturschutzverein vor, sie auszugraben und einige Meter weiter zurück wieder einzupflanzen.
Die Hecke werde in der nächsten Woche durch den Bauhof beschnitten, so Kreuer. Ob sie irgendwann komplett entfernt werden müsse, ergebe sich aus der Grenzabsteckung für den späteren Ausbau der Straße. Der Naturschutzverein schlägt vor, als Lebensraum für Eidechsen jeweils ein Stück Hecke im Wechsel mit einer Natursteinmauer zu realisieren. Sprecher Phiesel erklärte dazu auf Anfrage: "Wir würden dafür auch Sponsoren suchen oder das auch in Eigenleistung machen."
Am Bahnhof sollen 200 Park-and-Ride-Plätze sowie 150 Bike-and-Ride-Plätze mit abschließbaren Fahrrad-Boxen beidseits der Gleise sowie eine Buswendeschleife gebaut werden. Vorgesehen sind außerdem auf 17 Grundstücken eine zweigeschossige Bauweise in Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung oder alternativ ein oder zwei kompakte Gebäude mit mehreren Wohnungen.