Evangelischer Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel Neue Superintendentin Claudia Müller-Bück will die Gemeinschaft stärken

Swisttal-Heimerzheim · Claudia Müller-Bück ist neue Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Präses Thorsten Latzel führte sie in Heimerzheim in ihr Amt ein.

 Die neue Superintendentin Claudia Müller-Bück wurde in der evangelischen Kirche in Heimerzheim in ihr Amt eingeführt.

Die neue Superintendentin Claudia Müller-Bück wurde in der evangelischen Kirche in Heimerzheim in ihr Amt eingeführt.

Foto: Matthias Kehrein

Als „anstrengend, aber sehr schön“ empfand Claudia Müller-Bück den feierlichen Gottesdienst in der Maria-Magdalena-Kirche in Heimerzheim, ihrer Heimatgemeinde. Dort war sie 13 Jahre als Pfarrerin tätig. Thorsten Latzel, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, führte sie in ihr Amt ein und entpflichtete ihren Vorgänger Mathias Mölleken aus Meckenheim.

Nun erwartet Müller-Bück eine andere, noch verantwortungsvollere Aufgabe. Als Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel ist sie für 13 Gemeinden vom Bonner Süden über Wachtberg, Rheinbach, Meckenheim und Swisttal bis nach Euskirchen und Zülpich zuständig. Für ihr erstes Amtsjahr hat sie sich vorgenommen, alle Gemeinden zu besuchen, dort auch zu predigen und mit den Presbyterien und weiteren engagierten Christen zu sprechen.

Kirche mitten in der Veränderung

Vor dem Gottesdienst, an dem fast 200 Menschen teilnahmen, war Müller-Bück noch „etwas aufgeregt“. Doch das legte sich schnell. In ihrer Predigt über das Petrusbekenntnis erinnerte sie daran, dass alle Christinnen und Christen befähigt sind, „die Worte ewigen Lebens in die Welt weiterzugeben auf unsere je eigene Weise“. Dies geschehe in Schule, Krankenhaus, Notfallseelsorge, in Gemeinden, Gesprächen oder digitalen Kontexten.

Die Kirche sei mitten in Veränderungen, viele wendeten sich ab. „Wir müssen neue Wege finden, Menschen zu erreichen.“ Als Superintendentin ist es ihr wichtig, die Vielfalt und die Gemeinschaft zu stärken. Dazu gehöre auch auszuhalten, dass andere die Botschaft anders unter die Leute bringen als sie. „Denn wir brauchen einander: für das Leben – gegen den Tod.“

Präses Thorsten Latzel hatte zwar seinen Talar vergessen, dafür aber ein Staffelholz mitgebracht. Der Wechsel im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel geschehe quasi „in vollem Lauf“, da Müller-Bück bereits Skriba sei.

Die erste Frau an der Spitze

Als erste Amtshandlung übernahm Müller-Bück die Einführung von Pfarrer Gregor Weichsel aus Euskirchen. Er ist nun als Skriba zweiter Stellvertreter der Superintendentin. Entpflichtet wurde der Euskirchener Pfarrer Edgar Hoffmann als zweiter stellvertretender Skriba. Seine Nachfolgerin ist Pfarrerin Kathrin Müller aus Wachtberg – ihre Einführung wird nachgeholt.

Claudia Müller-Bück (47) ist die erste Frau an der Spitze des Kirchenkreises und steht für einen Generationenwechsel im Kreissynodalvorstand. Die Theologin ist seit 2015 Skriba und gehört dem Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes Bonn und Region an.

Beim Empfang vor der Maria-Magdalena-Kirche dankte Mölleken für die Solidarität und das Miteinander im Kirchenkreis. Seiner Nachfolgerin wünschte er „die Unterstützung und Wertschätzung, die ich erlebt habe“. Weitere Grußworte kamen von Leo Wolter, stellvertretender Landrat in Euskirchen, und in schriftlicher Form von der Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Almut van Niekerk, Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, und der Bonner Assessor Uwe Grieser sprachen im Namen der Nachbarkirchenkreise. Glückwünsche und Dank überbrachten außerdem Pfarrer Ulrich Zumbusch (Zülpich) im Namen der dortigen „Oberland“-Gemeinden, Andrea Effelsberg vom Swisttaler Presbyterium, der Bonner Diakonie-Chef Ulrich Hamacher, Elisabeth Bockhorst vom Förderverein der Maria-Magdalena-Kirche und Gerlinde Habenicht im Namen des Kreissynodalvorstandes.

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