Rathaus Ludendorf Das Hilfsnetz der Schulsozialarbeiter könnte bald fehlen

SWISTTAL · Iris Sauer und Günter Mahlberg unterstützen Swisttaler bei Anträgen fürs Bildungs- und Teilhabepaket. Doch die Förderung läuft aus.

 Das Netz an Hilfen, das die Sozialarbeiter aufgebaut haben, ist im Rathaus Ludendorf dargestellt.

Das Netz an Hilfen, das die Sozialarbeiter aufgebaut haben, ist im Rathaus Ludendorf dargestellt.

Foto: Wolfgang Henry

Die Spuren der Schulsozialarbeiter Iris Sauer und Günter Mahlberg sind in Swisttal unübersehbar. Von der monatlichen Sprechstunde in Buschhoven, Odendorf und Heimerzheim über Klassenbesuche, Familientreffen bis zum Seniorenbüro reichen sie. Die vielen Hilfen für Schüler und Eltern bei der Vermittlung von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket könnten wie berichtet jedoch bald fehlen, denn weder das Land NRW noch der Bund haben bisher zugesagt, die beiden Vollzeitstellen dauerhaft zu finanzieren.

Deshalb präsentierten Sauer und Mahlberg den Leiterinnen von Kindertagesstätten, Vertretern von Familienzentren, der Arbeiterwohlfahrt und des Kinder- und Jugendrings Heimerzheim am Freitag ihre "Fußspuren" auf einer großen roten Schautafel. Entstanden ist ein Netz, in dessen Zentrum die "Hilfestellung bei Antragstellungen" steht.

Viele Eltern mit wenig Geld wissen gar nicht, welche Leistungen des Bildungspakets ihnen zustehen, geschweige denn, wie man sie beantragt. So werden Kosten für Klassenfahrten ebenso übernommen wie bis zu 35 Stunden Nachhilfe pro Fach und Schuljahr, wenn die Versetzung gefährdet ist. Bis auf einen Euro werden auch die Kosten für Mittagessen übernommen. Darauf haben die Empfänger von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Wohngeld und Kinderzuschlag Anspruch.

Anfangs hatten die beiden Schulsozialarbeiter es schwer, diese Zielgruppe zu erreichen. Denn Schulen und Kitas dürfen aus Datenschutz-Gründen keine Adressen herausgeben. Aber durch Einladungen und über die Sprechstunden seien letztlich doch viele Eltern erreicht worden. Die gestiegene Zahl von Anträgen gibt ihnen nach Angaben der Swisttaler Beigeordneten Petra Kalkbrenner recht.

Wie Kalkbrenner und der zuständige Fachbereichsleiter Armin Wallraff versicherten, ist die Gemeindeverwaltung an den Leistungen der Schulsozialarbeiter höchst interessiert. Ob sie diese bezahlen kann, ist jedoch wegen der knappen Finanzlage fraglich. Letztlich müsse dies von der Politik entschieden werden.

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