Pläne Der Dorfsaal soll einem Wohnhaus weichen

SWISTTAL-ODENDORF · Odendorfs „gute Stube“ könnte im Gegenzug im Gewerbegebiet neu entstehen - ein neues Feuerwehrhaus inklusive.

 •Odendorf: Das Männerballett lässt Einblicke unter den Schottenrock zu und erntet frenetischen Jubel.

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Foto: Axel Vogel

Eine Perspektive in Sachen Dorfsaal Odendorf haben Verwaltung und Fraktionen im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) eröffnet: Auf der zentral gelegenen Fläche des jetzigen Dorfsaals mitten im Odendorfer Ortskern könnte an seiner Stelle ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Im Gegenzug könnte im Odendorfer Gewerbegebiet ein ganz neues Dorfgemeinschaftshaus entstehen, eventuell auch in Verbindung mit einem neuen Feuerwehrgerätehaus. Der HFB hat die Verwaltung jetzt damit beauftragt, eine umfassende betriebswirtschaftliche Prüfung einer städtebaulichen Nutzung der jetzigen Dorfsaalfläche und eines Dorfhaus-Neubaus sowie einer Übergangslösung beauftragt.

Im Vorfeld soll die Verwaltung ein grundlegendes Gespräch mit dem Ortsausschuss führen. Die Ergebnisse sollen dem HFB in seiner Sitzung am 20. September vorgelegt werden. Die Fraktionen sahen in dem Vorschlag eine „interessante Perspektive“, wie Hanns Christian Wagner (CDU) und Monika Goldammer (FDP) sagten. „Wir brauchen aber eine Grundlage für eine zukunftsfähige Entscheidung“, so Wagner. Deshalb müsse eine betriebswirtschaftliche Bewertung vorliegen.

Für Gisela Hein (SPD) gehört das Ausloten von künftigen Nutzungen dazu, es gebe eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dazu habe sich der Ortsausschuss schon Gedanken gemacht, erinnerte die Bürgermeisterin. Auf dieser Basis sollte ein „kleiner Workshop“ mit Verwaltung und Ortsausschuss durchgeführt werden. Dabei sollten auch die Erfahrungen aus Palmersheim einbezogen werden, empfahlen Gertrud Klein (CDU) und Gisela Hein (SPD). Denn dort sei auch ein Dorfgemeinschaftshaus in Verbindung mit einem neuen Feuerwehrhaus gebaut worden. Für das Feuerwehrhaus habe es als Pflichtaufgabe Zuschüsse gegeben, so Klein. Sie schlug auch vor, einen großen Veranstaltungssaal für die ganze Gemeinde in einem möglichen neuen Dorfhaus im Odendorfer Gewerbegebiet zu prüfen. Der einzige große Veranstaltungssaal in der Gemeinde sei die Aula der Georg-von-Boeselager-Schule. Allgemein fehle in der Gemeinde ein weiterer Saal ähnlicher Größe. „Das Gewerbegebiet Odendorf wäre dafür ideal, wenn auch genügend Parkmöglichkeiten vorhanden wären“, sagte die CDU-Ratsfrau. Susanne Sicher (SPD) und Manfred Lütz (CDU) wiesen auf die Notwendigkeit hin, für die Übergangszeit von rund zwei Jahren bis zur möglichen Realisierung eines Neubaus Minimalanforderungen für die Sanitäranlagen zu definieren.

Ausgangspunkt der Überlegungen und Beschlüsse im HFB war ein Bürgerantrag des Ortsausschusses Odendorf zur Sanierung und Modernisierung des Dorfsaals entsprechend des Nutzungskonzeptes sowie zur Bereitstellung der notwendigen Finanzmittel. Für die Umsetzung des Nutzungskonzeptes war beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ein Förderantrag über 120 000 Euro gestellt worden, davon 100 000 Euro für die Sanierung der Toilettenanlagen und 20 000 Euro für die Sanierung der Kelleraußenwände gestellt worden, zehn Prozent hätte die Gemeinde aus Eigenmitteln aufbringen müssen.

Der Förderantrag war jedoch abgelehnt worden. Weil aus der Ablehnung die Sperrung der Haushaltsmittel folgte, ist eine Umsetzung des Nutzungskonzeptes nicht möglich, so die Verwaltung. Aus Mitteln der Unterhaltungspauschale für die Dorfhäuser stehen nur noch rund 1000 Euro zur Verfügung. „Damit kommen wir nicht ernsthaft weiter“, so die Bürgermeisterin.

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