Zugunsten der Fluthilfe „Die Ärzte“ spenden eine signierte Gitarre für Odendorf
Swisttal-Odendorf · Um Spenden für Flutbetroffene zu sammeln, sind in Swisttal schon einige Erinnerungsstücke bekannter Persönlichkeiten versteigert worden. Nun bekamen die Fluthelfer eine zerbrochene Gitarre, die gerade wegen ihrer Schäden ein begehrtes Sammlerstück sein könnte.
Im neuen Musikvideo zum Song „Kraft“ der nach eigener Bezeichnung besten Band der Welt „Die Ärzte“ bekommen es deren Mitglieder Bela B., Farin Urlaub und Rodrigo Gonzales mit der Angst zu tun: Während einer vermeintlich gemütlichen Talkshow schnappt sich „Moderatorin“ Charly Klauser eine E-Gitarre und zertrümmert nicht nur das Studio, sondern auch das Instrument.
Die drei Musiker gehen sicherheitshalber in Deckung, während eindrücklich demonstriert wird: Worte haben Kraft. Aber es sei verraten, dass alles gut ausging beim Dreh. Nur die Gitarre, die ist hin – und nun in Odendorf gelandet. Versehen mit den Autogrammen der „Ärzte“ und Darstellerin Charly Klauser, wird das gute Stück demnächst zugunsten der Fluthilfe verlost.
Schon im vergangenen Herbst hatten unterschiedliche Akteure in Rheinbach und Swisttal ihre Kontakte spielen lassen, um diverse Souvenirs von Prominenten zu bekommen. Immer mit dem Ziel, die Stücke meistbietend zu versteigern und das Geld zu spenden. Erik Heneka aus Rheinbach bekam auf diesem Weg beispielsweise ein Brautkleid aus der Serie „Mord mit Aussicht“. Und der Odendorfer Sven Kraatz gelangte über diverse Musiker-Kontakte an das Management der „Ärzte“. „Ich hatte nur an ein signiertes Album gedacht“, sagt er.
Das Paket stellte die Helfer erst einmal vor ein Rätsel
Tatsächlich kam ein Paket: mit einer zerbrochenen, aber signierten Gitarre und dem Hinweis auf ein Musikvideo. Das habe erst einmal alle vor ein Rätsel gestellt, beschreibt Kraatz. Denn das Video zu „Kraft“ war noch gar nicht erschienen. Die Auflösung kam erst mit dessen Veröffentlichung. Und dann entstand die Idee, nicht einfach ein zerstörtes Instrument in einer Kiste zu übergeben. Aus dem Videomaterial der Gitarrenzerstörung gestaltete Heneka einen passenden Hintergrund, der Odendorfer Tischler Raimund Bayer schuf einen Rahmen. Es sei eine schöne Idee, aus „etwas Kaputtem etwas Neues“ zu schaffen, so die Initiatoren.
Anders als die bisherigen Souvenirs werde das Gesamtkunstwerk aber nicht versteigert, damit nicht nur finanzstarke Interessenten eine Chance haben, erklärte Kraatz. Geplant ist eine Verlosung. Die letzten Absprachen, unter anderem mit einem Notar, werden derzeit getroffen. Videoclips, Postkarten und Beiträge in sozialen Netzwerken sollen schon jetzt Interesse wecken. Die Swisttaler Fluthelfer hoffen auf Loskäufer aus dem gesamten Bundesgebiet. Wann und wie die Interessenten an die Lose kommen, wird noch bekannt gegeben.
