Klimaschutz in Swisttal Der Klimaschutzpreis geht an die Kleiderstube

Swisttal · Die Kleiderstube Buschhoven wird für ihr nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet. Der zweite Preis geht an den Nabu.

 Klimaschutzpreis: hinten v.l.: Anna-Lena Müller (Gemeindeentwicklung), Hermann Schlagheck (Klimapaten-Netzwerk), Lydia Bauer (Westenergie), Petra Kalkbrenner, Tobias Gethke (Klimaschutzmanager). Vorne v.l.: Vera Bauer, Peter Meyer (beide Nabu), Allmut Heddenhausen, Edith Klein (beide Kleiderstube Buschhoven). Matthias Kehrein

Klimaschutzpreis: hinten v.l.: Anna-Lena Müller (Gemeindeentwicklung), Hermann Schlagheck (Klimapaten-Netzwerk), Lydia Bauer (Westenergie), Petra Kalkbrenner, Tobias Gethke (Klimaschutzmanager). Vorne v.l.: Vera Bauer, Peter Meyer (beide Nabu), Allmut Heddenhausen, Edith Klein (beide Kleiderstube Buschhoven). Matthias Kehrein

Foto: Matthias Kehrein

Nur zwei Bewerber gab es in diesem Jahr für den Swisttaler Klimaschutzpreis, den die Gemeinde und Westenergie seit 2015 jedes Jahr gemeinsam ausloben. „Mit Corona und der Flut gab es zwei Hemmnisse für Bewerber. Zum einen reichten sonst Kindergärten und Schulen Projekte ein, zum anderen wurden viele Opfer der Flut“, erläuterte Hermann Schlagheck, der als Koordinator des KlimaPatenNetzwerkes gemeinsam mit Westenergie-Kommunalbetreuerin Lydia Bauer, dem interkommunalen Klimaschutzmanager Tobias Gethke und Anna Lena Müller von der Fachabteilung Gemeindeentwicklung als Juror die beiden Bewerbungen beurteilt hatte.

Ehrenamtliches Engagement

„Die Flut hat uns vor Augen geführt, dass wir für den Klimaschutz mehr tun und diesen in allem, was wir tun, im Auge behalten müssen, um uns besser für die Zukunft aufzustellen“, betonte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bei der Preisverleihung im Rathaus. Mit dem Westenergie-Klimaschutzpreis wird ehrenamtliches Engagement gewürdigt, das sich in besonderem Maße für Nachhaltigkeit durch das Sparen von Energie und anderen Ressourcen einsetzt und damit den Natur-und Umweltschutz verbessert.

Für ihr besonderes soziales Angebot erhielt die Kleiderstube in Buschhoven den mit 600 Euro dotierten ersten Preis, eine Auszeichnung, die für die Vorsitzende Edith Klein und ihre Kollegin Almut Heddenhausen mehr als überraschend kam. Durch den Second-Hand-Verkauf erhält seit über 30 Jahren Kleidung quasi „ein zweites Leben“, denn „die Kleiderstube ist Vorbild für einen ressourcenschonenden Umgang mit Kleidung und Nachhaltigkeit“, freute sich Kalkbrenner.

Teiche freigeschnitten

Kleidung, die nicht verkauft wird, spendet die Kleiderstube an gemeinnützige Organisationen zur Weiterverwendung. 15 Mitarbeiterinnen - die Älteste ist 82 Jahre alt – arbeiten im Buschhovener Laden, die meisten sind von Anfang an dabei. „Wir sind ein Nischenprojekt für Menschen, die sich keine hochwertige Kleidung leisten können“, erklärte Klein. Mit den Verkaufserlösen unterstützt ihre Einrichtung soziale Projekte wie die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde.

Mit dem zweiten Preis in Höhe von 400 Euro wurde die Bonner Kreisgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ausgezeichnet. In vier Jahren haben rund 30 Ehrenamtliche die Dünstekovener Teiche freigeschnitten und mit dem Bagger ausgehoben. Damit wurden rund 2500 Quadratmeter zusätzliche Teichfläche geschaffen und somit Lebensraum für Amphibien und Libellen sowie ein Landeplatz für Watvögel geschaffen. Außerdem wird durch das Feuchtgebiet mehr Kohlenstoff gespeichert, ein Beitrag zur Reduktion des Treibhauseffektes.

Obstbäume für Morenhoven

Das Preisgeld kann der Nabu gut gebrauchen, um, so Peter Meyer von der Geschäftsstelle der Bonner Kreisgruppe, unter anderem Obstbäume in Morenhoven zu pflanzen. „Ich bin immer wieder überrascht, wie vielfältig umweltbewusstes Verhalten sein kann. Die Gruppen mit ihren Projekten sind großartige Vorbilder dafür, dass jeder einen kleinen Beitrag leisten kann“, sagte Bauer. Seit 1995 wird der Westenergie-Klimaschutzpreis vergeben. Ausgezeichnet wurden bisher 7000 Projekte. Sie alle müssen dem Allgemeinwohl dienen.

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