Noch gibt es einige Stuhlflechtereien in Deutschland, aber die Suche im Internet offenbart nicht mehr besonders viele Anlaufstellen, wenn man einen kaputten Thonet-Stuhl hat oder Sitzmöbel mit Wiener, Biedermeier- oder Chippendale-Geflecht. Und wenn Johanna Adolf, Stuhlflechterin in Odendorf, mal aufhört, dann werden viele Menschen für Reparaturen weite Wege zurücklegen müssen. „Das ist ein aussterbender Beruf“, sagt die 62-Jährige, „die Jugend interessiert sich dafür nicht.“ Sie liebt diesen Beruf, auch wenn er anstrengend ist. Aktuell ist aber die Arbeitssituation im Betrieb denkbar ungemütlich, denn auch die Stuhlflechterei wurde von der Flut heimgesucht, und die Inhaberin hat keine Zeit, die Schäden zu beseitigen.