Organist Christoph Brückner in Swisttal „Die Orgel ist kein Schlaftabletteninstrument“

Swisttal-Morenhoven · Von Chorälen bis Abba: Organist Christoph Brückner hat ein breites Repertoire. Am 12. Juni spielt er in Morenhoven.

 Christoph Brückner wird auch schon mal als „Popstar an der Orgel“ bezeichnet.

Christoph Brückner wird auch schon mal als „Popstar an der Orgel“ bezeichnet.

Foto: privat

Manchmal ist das Leben eben doch ein Wunschkonzert. Zumindest, wenn man in einem Konzert des Organisten Christoph Brückner sitzt. Der Wahl-Hesse spielt am Sonntag, 12. Juni, ab 18 Uhr auf Einladung des Morenhovener Organisten Ansgar Pöhler in der Sankt Nikolaus-Kirche in Morenhoven. Und jeder, der möchte, kann bis Sonntag, 5. Juni, seine Wünsche für das Programm äußern. Ob Barock oder Klassik, Rock, Pop, Volks- oder Karnevalslied: Der Organist hat ein breites Repertoire. „Viele denken bei der Orgel nur an Kirchenmusik“, sagt er. Darauf will er sich nicht beschränken: „Ich finde es wichtig, dass Freude rüberkommt.“

Ein Beethoven-Zitat ist Leitbild seiner Arbeit: „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“. Um sein Publikum zu erreichen, komponiert er auch traditionelle Kirchenmusik um. „Bewahre uns, Gott“ im Tango-Rhythmus oder ein Rondo über die Luther-Lieder sind Beispiele dafür. Der Morenhovener Organist Ansgar Pöhler hat einige von Brückners Kompositionen eingespielt und ins Internet gestellt. Beide Musiker haben sich über Facebook kennengelernt und treffen sich anlässlich des Konzerts zum ersten Mal persönlich.

Abgesehen von den Wunschliedern und eigenen Kompositionen spielt Brückner in der Nikolauskirche auch Spirituals, Gospels und modernere geistliche Hits wie „Amazing Grace“. Aber auch Abba und die Beatles haben in seinem Konzert ihren Platz. In der Presse wird Brückner bereits als „Popstar an der Orgel“ bezeichnet. „Die Orgel ist kein Schlaftabletteninstrument“, sagt er, „sie ist auch für flotte Stücke geeignet“.

Sein letztes Projekt heißt „Martin Luther changes“, zu deutsch „Martin Luther verändert“. „Dafür habe ich alte Choräle neu aufgepeppt“, sagt der 51-Jährige. Schnelle, virtuose Formen haben dabei ebenso ihren Platz wie langsame und meditative. Nicht nur musikalisch lässt sich Brückner in keine Schublade einordnen.

Auch seine Biografie ist ungewöhnlich. Bis vor neun Jahren arbeitete er als Bankkaufmann in Frankfurt. Als er durch die hohe berufliche Belastung an seine Grenzen kam, sattelte er um und machte sein Hobby zum Beruf. Heute arbeitet er als freiberuflicher Organist in der Diözese Fulda.

Der Mann mit den neuen musikalischen Ideen ist in einem Punkt altmodisch: Das Plakat für sein Konzert hat er selbst gestaltet. Brückner: „Ich habe ein Faible dafür, per Hand zu gestalten. Mit Smartphones und Handys hab ich´s nicht so.“

Das Konzert von Christoph Brückner ist die erste von fünf Veranstaltungen, die der Morenhovener Organist Ansgar Pöhler mit verschiedenen Kooperationspartnern unter dem Motto „Morenhovener Sommer-Momente“ organisiert hat. Er knüpft damit an den Erfolg des umfangreichen Programms zum 175-jährigen Orgeljubiläum der Kirche Sankt Nikolaus im letzten Jahr an.

Das Konzert „Organissimo“ findet am Sonntag, 12. Juni, um 18 Uhr in der Sankt Nikolaus-Kirche, Swiststraße 102 in Swisttal-Morenhoven, statt. Der Eintritt ist frei.

Bis Sonntag, 5. Juni, können noch Musikwünsche per E-Mail an christoph-brueckner@t-online.de oder ansgar.poehler@web.de abgegeben werden.

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