Ortsumgehung Miel Die Ortsdurchfahrt soll Einbahnstraße werden
Swisttal · Als neuer Vorschlag in Sachen Ortsumgehung Miel ist eine Einbahnstraßenlösung mit nur einer Einfädelspur in Fahrtrichtung Bonn in der Diskussion. In der zweiten Dialogveranstaltung soll dieser Lösungsansatz thematisiert werden.
Über das weitere Vorgehen in Sachen geplanter Ortsumgehung Miel hat der Mieler Ratsherr Joachim Güttes (BfS) am Donnerstag mit Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner gesprochen. In einer Pressemitteilung nach dem Gespräch schreibt er, es kristallisiere sich eine Einbahnstraßenlösung für die Ortsdurchfahrt in Richtung Bonn heraus. Das bestätigte Kalkbrenner dem GA. Dieser Vorschlag sei aus dem Dialogforum und aus dem Kreis der Gewerbetreibenden formuliert worden. Sie werde ihn demnächst mit den Fraktionsvorsitzenden, den politischen Vertretern Miels, Landwirten und Behördenvertretern diskutieren.
„Mit Autobahnvollanschluss steht die geplante Schließung der Ortsdurchfahrt als ein Abschnitt der Gesamtplanung besonders in der Kritik“, schreibt Güttes in der Pressemitteilung. Die Hoffnungen der Anwohner, dass mit der B 56 auch der Lärm und Abgase aus dem Ort verschwinden, seien die drängendsten Gründe für eine Ortsumgehung. Dass dies mit einer „rigorosen Schließung der Ortsdurchfahrt“ sozusagen erzwungen werden solle, stoße dagegen auf Unverständnis und Ablehnung vieler Mieler sowie der Gewerbetreibenden. Die Familienbäckerei, die Pizzeria oder der Gasthof seien nicht nur für den Betreiber wichtig, sondern für das ganze Dorf. Die Betriebe sähen ihre Existenz und die gewachsenen Strukturen durch eine Sackgassenabbindung gefährdet. Güttes meint: „Insgesamt kann von einer deutlichen Mehrheit der Bürger im Ort ausgegangen werden, die sich klar für eine Offenhaltung aussprechen. Eine repräsentative Befragung gab es jedoch bisher nicht und ist auch nicht vorgesehen.“
Gerade jetzt sollten Gemeinde und Bürger eine gut durchdachte und breit akzeptierte Lösung für die jeweiligen Planungsabschnitte der Ortsumgehung finden und im Beteiligungsverfahren einfordern. Die Offenhaltung selbst stelle aus Sicht der Planungsbehörde nicht das Problem dar, sondern die Anbindung an die Ortsumgehung im Bereich von Lützermiel. Dieser Knotenpunkt stelle aus Sicht des Bundes eine Kreuzung und damit einen neuen Unfallschwerpunkt dar. Das widerspreche den Planungsgrundsätzen und habe darum kaum Aussicht auf Realisierung. Güttes: „Will man eine Sackgasse vermeiden, so brauchen wir ein Mieler Modell, das allen Anforderungen gleich gerecht wird, und eine Aussicht auf Realisierung hat. Als Mieler Modell kristallisiert sich eine Einbahnstraßenlösung mit nur einer Einfädelspur in Fahrtrichtung Bonn heraus.“
Diese Lösung finde die Zustimmung der Gewerbetreibenden im Ort und lasse eine bessere Akzeptanz unter den Mieler Einwohnern annehmen. Eine verringerte Fahrbahnbreite auf nur noch eine Spur diene der Verkehrsberuhigung und schaffe Raum für eine Neugestaltung des Straßenbildes mit Begrünung, Radweg, Parkbuchten und breiteren Fußwegen. In der zweiten Dialogveranstaltung sollte dieser Lösungsansatz vertieft diskutiert werden, schlägt Güttes vor.
Es sei wichtig, die Anregungen der Mieler Bürger zu prüfen und aus den eingebrachten Ideen Vorschläge zu erarbeiten, die im zweiten Dialogforum auch weiter erörtert werden, meint CDU-Ratsherr Bernd Großmann. Im Ergebnis solle das Verfahren zu einer Zusammenfassung der Sach- und Rechtslage führen, die geeignet sei, den Ratsvertretern ein unmittelbares Meinungsbild der Mieler Bürger zu vermitteln. „Dies ist ein von den Ratsvertretern mit großer Einigkeit festgelegtes Verfahren, von dem nicht abgewichen werden darf,“ so CDU-Fraktionsvorsitzender Hanns Christian Wagner.