Gärtnerkunst in Morenhoven Die Toskana im eigenen Garten

Swisttal-Morenhoven · Ausgewählte Skulpturen, gemütliche Sitzmöbel und blühender Oleander. Im ehemaligen Morenhovener Vikariat herrscht südländisches Flair.

  Toskana in der Voreifel: Gertrud Philippi und Lothar Barbian sind stolz auf den südländisch angehauchten Garten.

Toskana in der Voreifel: Gertrud Philippi und Lothar Barbian sind stolz auf den südländisch angehauchten Garten.

Foto: Axel Vogel

Ein Hauch von Toskana in Morenhoven: Im Schatten der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus findet sich in dem Swisttaler Ort ein Kleinod der Gartenkunst.

„Gartenarbeit ist ein Hobby und muss Spaß machen“, finden Gertrud Philippi und ihr Mann Lothar Barbian. Zahllose Stunden haben der Diplom-Verwaltungswirt und die Mitarbeiterin des Meckenheimer Bundeskriminalamtes in die Verschönerung ihrer Außenanlage gesteckt. Zum Glück blieb der Garten vom Hochwasser verschont.

Gartenkunst auf 360 Quadratmetern

Schon der Eingangsbereich gleicht einer farbenfrohen Oase. Ins Auge sticht der lilafarbene Lavendel, daneben finden sich Christrosen, Hibiskussträucher und ein Haselnussbaum. Durch einen dicht mit Efeu bewachsenen Torbogen geht es in den mit 360 Quadratmetern zwar kleinen, aber feinen Garten an der Swiststraße.

„Halterungen, die auf ein früheres Tor schließen ließen, waren schon da, als wir das Haus 2005 gekauft haben. Wir haben dieses mit einem Rahmenbogen quasi wiederhergestellt und überwachsen lassen“, erzählt Barbian.

Verliebt in die Aura des Hauses

Er und seine Frau haben das rund 600 Quadratmeter große Kirchengrundstück vor 16 Jahren erworben. Als Schule 1819 erbaut und anschließend als Lehrerhaus und Vikariat genutzt, waren Gebäude und Garten „in die Jahre gekommen“.

„Das Haus hatte aber eine solch gute Aura, dass wir uns sofort darin verliebt haben“, erinnert sich das Paar. Erst standen die Instandhaltung und Modernisierung des Gebäudes auf der Agenda der gebürtigen Saarländer, schon bald aber wurde das Außengelände in Angriff genommen.

Die Fläche ist ein Gemälde

„Der Garten ist mit uns gewachsen. Wenn wir Zeit haben, gestalten wir immer etwas Neues. Die Fläche ist wie ein Gemälde, das langsam entsteht. Dabei achten wir darauf, dass die Gestaltung des Gartens zum Haus passt“, sagt Hobbymalerin Philippi. War der Garten früher ein Sinnbild wilder Natur mit Tannen, Wiese und einem Oleander, so mussten sie und ihr Mann erst einmal Struktur hineinbringen.

Marode Bäume wurden gefällt, Buchsbäume angepflanzt, der Rasen wurde neu ausgesät. An der Hauswand hangeln sich Kletterrosen nach oben. Dazwischen finden sich Pfingstrosen und Stechrosen, „deren Samen ein Bekannter aus Sizilien mitgebracht hat“, erzählt Philippi stolz.

 Ein kleiner Altar im Schatten der Kirche schmückt das Anwesen.

Ein kleiner Altar im Schatten der Kirche schmückt das Anwesen.

Foto: Axel Vogel

Ein Ort, um nach stressigen Berufen zur Ruhe zu kommen

Am Rande stehen blühende Terrakotta-Schalen, mehrere Engel als Steinskulpturen vermitteln dem Betrachter ein südländisches Ambiente. Dazu tragen auch die im Garten verteilten Sitzgelegenheiten bei. „Da meditieren und sinnieren wir. Dort kommen wir zur Ruhe, was bei unseren stressigen Berufen auch wichtig ist“, stellt Barbian fest.

Die 61-jährige Philippi verteilt die Setzlinge im Garten nicht nach einem vorgefertigten Konzept, sondern nach dem Motto „Es kommt in die Erde, was gefällt“. „Da kann man schon mal danebenliegen. Nicht alles ist angegangen.“ Pfingstrosen sind ihr wichtig, ebenso der Oleander als Überrest des alten Gartens.

Ein Atrium ist das private Idyll

Ein Vogelhäuschen sorgt für Besuch. Meisen, Rotschwänze und Amseln sind dort zu Hause. Vom Kirchturm aus machen sich Turmfalken und Schleiereulen bemerkbar.

Während in der vorderen, frei zugänglichen Fläche die Ästhetik des gärtnerischen Know-hows überwiegt, ist das zwölf Quadratmeter große Atrium hinter dem Haus Sinnbild eines privaten Idylls. An der Wand hat Philippi eine Fantasielandschaft aus der Toskana verewigt, in Blumenkästen wachsen Kräuter für den Küchengebrauch.

Auf ihre Zeit als Rentner freuen sich Philippi und Barbian schon jetzt: „Dann können wir uns noch mehr um den Garten kümmern.“

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