Millioneninvestition in Swisttal Diese Bauvarianten gibt es für die Grundschule Odendorf

SWISTTAL-ODENDORF · Für die Baumaßnahmen an der Grundschule Odendorf gibt es verschiedene Varianten. Ein Neubau würde etwa 6,56 Millionen Euro kosten. Die Gemeinde hofft auf eine Förderung durch das Land.

 Die Odendorfer Grundschule platzt aus allen Nähten und soll mehr Raum bekommen. Ob das besser über eine Erweiterung oder einen Neubau geschieht, ist jetzt in der Diskussion.

Die Odendorfer Grundschule platzt aus allen Nähten und soll mehr Raum bekommen. Ob das besser über eine Erweiterung oder einen Neubau geschieht, ist jetzt in der Diskussion.

Foto: Matthias Kehrein

Komplett neu gebaut werden könnte die Grundschule Odendorf. Diese neue Variante hat Architekt Christoph Rütter in der Sitzung dem Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss vorgestellt. Bislang war für die notwendige Erweiterung der Grundschule am Zehnthof auf vier Züge die vollständige Aufstockung des Mittelbaus vorgesehen. Das beauftragte Architekturbüro Koenigs Rütter hat aber nun im Rahmen der nächsten Leistungsphase aufgrund seiner Hinweispflicht alternative Varianten ins Spiel gebracht.

Ein vollständiger Neubau mit Einfachsporthalle im Souterrain (Variante 3) würde laut Kostenüberschlag rund 6,56 Millionen Euro kosten. Die beiden weiteren Varianten: Umbau, Erweiterung und Teilmodernisierung der Schulgebäude ohne Teilmodernisierung der Gymnastikhalle (Variante 1) würden rund 3,736 Euro kosten. Für die Variante 2 mit Umbau, Erweiterung und vollständiger Modernisierung aller Gebäude einschließlich weiteren Modernisierungsbedarfs an allen Gebäuden über den Nutzungszeitraum eines vergleichbaren Neubaus rechnen die Architekten mit insgesamt rund 7,136 Millionen Euro.

Unter dem Aspekt des Kosten-Nutzen-Verhältnisses empfiehlt das Büro die Prüfung von Alternativen, bevor Entscheidungen zur Genehmigungsphase und zur Ausführungsplanung getroffen werden (Leistungsphase 4 und 5). Denn bei der bisherigen Planung mit vollständiger Aufstockung des Mittelbaus würden andere Gebäudeteile trotzdem „alt“ bleiben und in den kommenden fünf bis 15 Jahren weitere Sanierungskosten verursachen, wie Architekt Rütter erläuterte.

Einsparung von Betriebskosten

Als Vorteile eines kompletten Neubaus nannte er unter anderem die Einsparung von Betriebskosten wie geringere Energie- und Reinigungskosten sowie optimale Erfüllung von Brand-, Schall- und Wärmeschutz-Anforderungen. Der Schulablauf werde optimiert durch bessere außen- und innenräumliche Organisation, denn es werde beispielsweise nur zwei Treppenhäuser geben statt sieben wie bei der Variante 1, ebenso einen zentralen Schulhof geben anstatt zwei. Letztlich würde ein Neubau die Anforderungen eines modernen und zukunftsorientierten Schulbetriebs optimal erfüllen. Die Bauzeit für einen Neubau inklusive Abriss gab Rütter auf Nachfrage mit zwölf bis 14 Monaten an, also nicht anders als die bisherige Planung für die Aufstockung.

Für die Fraktionen war klar, dass Variante 2 gar nicht infrage kommt, weil „die uns unser Haushaltssicherungskonzept zerschießen würde“, wie etwa Hanns Christian Wagner (CDU) sagte. Bei Variante 3 sei ein ganz neuer Gesichtspunkt, dass man als Synergieeffekt eine neue Halle dazubekommen würde. „Da kommt dann der Aspekt Dorfsaal Odendorf hinzu, da könnte die Waage tatsächlich in Richtung Neubau gehen“, sagte er. Die Frage sei aber, wie ein Neubau mit einer solchen Multifunktionshalle wirtschaftlich zu bewerten sei und ob Multifunktionalität vielleicht förderschädlich sein könnte. Paul Adams (SPD) wies auf das Kommunal-Investitionsförderungsgesetz hin, nach dem für Swisttal die Maximalsumme von 543 024 Euro abgerufen werden könnte.

Diese Förderung müsse aber nicht unbedingt für das Projekt Grundschule Odendorf beantragt werden, denn „da haben wir noch andere Projekte“, waren sich Wagner und Adams einig. Weitere Fördermöglichkeiten soll die Verwaltung prüfen. Zumal Karl-Heinz Peters (Die Swisttaler) die interfraktionellen Gespräche über die Zukunft des Rathauses ins Spiel brachte, wo in der Runde der Fraktionsvorsitzenden auch die Variante Rathaus-Neubau mit einer Halle diskutiert werde. Für ein solches Projekt gebe es „hohe Fördermittel“.

Die Entscheidung wurde vertagt, damit die Verwaltung die verschiedenen Aspekte aufarbeiten kann wie Synergieeffekte mit Dorfhaus-Variante und Fördermöglichkeiten. Die Ergebnisse sollen bei einer gemeinsamen Sondersitzung von Bauausschuss und Schulausschuss vorgestellt und besprochen werden. Als Empfehlung an Haupt- und Finanzausschuss und Rat soll die Maximalsumme von 6,5 Millionen Euro mit Sperrvermerk in den Nachtragshaushalt aufgenommen werden.

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