RSAG zieht Bilanz Eigene linksrheinische Müllabfuhr spart eine Million Euro

SWISTTAL-MIEL · Nach gut einem Jahr, dreieinhalb Millionen Mülltonnen-Entleerungen und etwa einer halben Million Touren-Kilometern zog die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) jetzt eine erste Bilanz der Müllabfuhr unter eigener Regie. Positive Effekte aus Sicht von RSAG-Geschäftsführerin Ludgera Decking: Eine Kosteneinsparung von einer Million Euro jährlich und mehr Kundenzufriedenheit.

 In der RSAG-Entsorgungsanlage in Miel zogen (von links) Sascha van Keeken, Ludgera Decking, Eckhard Maack und das Mieler CDU-Gemeinderatsmitglied Wolfgang Heller.

In der RSAG-Entsorgungsanlage in Miel zogen (von links) Sascha van Keeken, Ludgera Decking, Eckhard Maack und das Mieler CDU-Gemeinderatsmitglied Wolfgang Heller.

Foto: Wolfgang Henry

Anfang 2012 hatte die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft mit ihrer Tochtergesellschaft Abfall-Logistik Rhein-Sieg (ARS) das Müllabfuhrgeschäft im linksrheinischen Kreisgebiet übernommen, das zuvor in den Händen von drei Subunternehmen der Firma Sita lag. "Wir haben einige Abläufe und Touren optimiert und sind mit der bisher geleisteten Arbeit sehr zufrieden. Im Abfuhralltag ist es von großem Vorteil, dass die Leistung von einem selbst statt von fremden Unternehmen erbracht wird", bilanzierte Decking.

Neben Neubauten, wie zum Beispiel einer gerade fertiggestellten Werkstatt für etwa eine halbe Million Euro und der Einsatzzentrale samt Sozialräumen für etwa 1,8 Millionen Euro, sind vor allem die Einführung der Wertstofftonne und eines Satellitennavigationssystems Neuerrungenschaften.

"Die Wertstofftonne ist ein echtes Erfolgsmodell: Obwohl sich viele Verbraucher im Vorfeld gefragt haben, wo sie diese Tonne noch unterbringen sollen, wurden uns über 200.000 Tonnen abgenommen. Die Nachfrage ist also groß. Die Verbraucher schätzen den Vorteil der Wertstofftonne gegenüber dem Gelben Sack, dass hier auch alte Metallgegenstände hinein können", erklärte Decking.

Alle 22 Müllwagen sind zudem durch Satellitennavigation mit der Einsatzzentrale verbunden. "So kann jedes Fahrzeug jederzeit neu disponiert werden. Außerdem lassen sich Reklamationen einfacher nachvollziehen, und bei Schadensmeldungen lässt sich glasklar nachweisen, ob unsere Fahrzeuge überhaupt involviert waren. Was oft nicht der Fall ist, so dass sich die Anzahl der Versicherungsschäden reduziert hat", erläuterte ARS-Betriebsleiter Sascha van Keeken. "Schwierigkeiten im Abfuhralltag lassen sich so einfach viel schneller lösen, unnötige Fahrten ersparen - ein wichtiger Faktor auch bei der Kostenersparnis, die eine Million Euro pro Jahr beträgt", so Ludgera Decking.

Auch Bürgermeister Eckhard Maack zeigte sich beim Treffen auf der Entsorgungsanlage in Miel von den positiven Auswirkungen der politischen und unternehmerischen Entscheidung, die Müllabfuhr mit eigenem Personal und eigenen Fahrzeugen zu stemmen, überzeugt.

In Miel sind insgesamt 52 Mitarbeiter mit der Müllabfuhr-Logistik betraut. Zum Aufgabenfeld gehören neben dem Leeren der rund 195.000 Mülltonnen im linksrheinischen Kreisgebiet auch das Abholen von Sperrmüll, Elektrogroßgeräten und Grünschnitt sowie der Einsatz des Schadstoff- und Elektrokleineteile-Mobils.

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