Gefährlicher Vorfall in der Mainacht Ein Stromblitz auf der Straße

SWISTTAL-MIEL · Unbekannte sägen den Mieler Maibaum ab. Der rutscht in die Stromoberleitung. Durch die Berührung der nassen Zweige mit dem Kabel entstand ein Kurzschluss.

 Vor dem Mieler Maibaum: Löschgruppenführer Matthias Niklasch (2.v.l.) mit seinen Töchtern Marilena (l.) und Pauline sowie mit seinem Feuerwehrkameraden Hubert Winterscheid.

Vor dem Mieler Maibaum: Löschgruppenführer Matthias Niklasch (2.v.l.) mit seinen Töchtern Marilena (l.) und Pauline sowie mit seinem Feuerwehrkameraden Hubert Winterscheid.

Foto: Hans-Peter Fuss

„Das hätte schlimm enden können“, sagt Matthias Niklasch. Der Mieler Feuerwehr-Chef meint Folgendes: In der Mainacht gegen 4.30 Uhr hatten ein oder mehrere Unbekannte/r den von der Feuerwehr an der Ecke B 56/Rheinbacher Straße aufgestellten Maibaum mit einer Motorsäge gefällt. Der vom Regen nasse Baum kippte in die Stromoberleitung, rutschte durch und fiel auf die Rheinbacher Straße. Durch die Berührung der nassen Zweige mit dem Kabel entstand ein Kurzschluss, der Strom wurde durch die Nässe geleitet, und es kam am Boden zu einer sichtbaren elektrischen Entladung – einem Blitz.

Feuerwehrsprecher Christian Klein erläutert: „Die Überspannung entlud sich über den Maibaum in der Erde, wodurch der Lichtblitz ausgelöst wurde. Wie durch ein Wunder ist dabei niemandem etwas passiert, denn auf der Leitung liegt eine Spannung von 400 Volt. Diese kann im menschlichen Körper Herzkammerflimmern auslösen.“

Die Unbekannten flüchteten in Richtung Weiherstraße und ließen den Baum dann mitten auf der Fahrbahn hinter der Kurve liegen. „Ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“, sagt Klein. Lediglich aufgrund der frühen Stunde sei es dort nicht zu einem Unfall gekommen. Vom Geräusch der Motorsäge geweckt, hatte ein Mieler Feuerwehrmann, der in der Nähe wohnt, noch aus dem Fenster beobachten können, wie ein junger Mann weglief. Er alarmierte seine Kameraden, die dann die Straße sperrten und den Baum entfernten.

Da es in Miel keinen Junggesellenverein gibt, stellt die Feuerwehr den Dorfmaibaum auf und lädt die Bürger anschließend zur Maifeier ins Gerätehaus ein. Viele Kinder hatten den Baum zuvor geschmückt. Die Frauen der Feuerwehrmänner sorgten für die Verpflegung bei der Feier. Um Mitternacht wurde der Mai angesungen. Danach besuchten einige Mieler noch ihre Feuerwehrkameraden in Ludendorf bei deren Maifest.

Am folgenden Morgen war die Überraschung für die Mieler Kinder groß. Ihr geschmückter Maibaum war weg. „Es flossen sogar Tränen“, berichtet Klein. So stellte die Löschgruppe den unten gekappten Baum eben wieder auf.

Klein sagt: „Die Löschgruppe Miel ist kein Junggesellenverein. Sie stellt den Maibaum nur auf, um diese schöne Tradition für den Ort beizubehalten und den Kindern ein schönes Fest zu bereiten. Den Unbekannten möchten wir vor Augen führen, welch großer Gefahr sie sich und andere ausgesetzt haben. Wir hoffen, dass die Lust der Leute auf unsere Tradition durch solche gefährlichen Taten nicht beeinträchtigt wird.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort