Heimerzheimer Ortsvorsteher Hermann Leuning Er kümmert sich um Tausend kleine Dinge im Ort

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Wenn Hermann Leuning von seiner Lehre als Dreher und Schlosser berichtet, kann er seine Herkunft aus dem Ruhrpott nicht verleugnen. Und das will er auch gar nicht. "Mensch, wat ham wir von morgens bis abends geplackert", erzählt er.

 Hermann Leuning liebt es, im Garten zu arbeiten. Doch dazu kommt der Heimerzheimer Ortsvorsteher viel zu selten, wie er sagt.

Hermann Leuning liebt es, im Garten zu arbeiten. Doch dazu kommt der Heimerzheimer Ortsvorsteher viel zu selten, wie er sagt.

Foto: Roland Kohls

Das war Ende der 1950er Jahre in Mühlheim. Mit seiner zupackenden, hilfsbereiten Art hat sich der Sozialdemokrat seit Beginn seiner Amtszeit als Ortsvorsteher von Heimerzheim im Jahr 2009 Anerkennung über alle Parteigrenzen hinweg erworben. Jetzt hat ihn der Gemeinderat für weitere sechs Jahre wiedergewählt. Am Ende seiner Amtszeit wäre Leuning 82 Jahre alt.

Der gebürtige Mühlheimer kümmert sich um Tausend kleine Dinge im Ort. Seine "Dienstfahrten" wickelt er alle mit dem Fahrrad ab. Denn der frühere Berufsfeuerwehrmann der Stadt Mühlheim/Ruhr und der Stadt Wesseling ist nicht nur zahlendes Mitglied im ADFC, sondern auch Tourenleiter. Neben dem Radeln gehört seine Leidenschaft dem Fußball. Er freut sich über Siege seines MSV Duisburg und natürlich über den WM-Titel der Nationalelf. Als deren Fan reiste er 2012 sogar mit seinem Wohnmobil zur Europameisterschaft in die Ukraine.

Leuning kam 1974 "im Schlepptau" seiner Frau Brigitte nach Heimerzheim, die im damaligen Chemisch-Technischen Institut eine neue Arbeitsstelle gefunden hatte. Seit 1970, der "Willy-Brandt-Zeit", ist er in der SPD, in der er sich auch in Heimerzheim engagierte. Zehn Jahre war Leuning auch Mitglied des Gemeinderates.

Die Arbeit im Vorstand der Arbeiterwohlfahrt liegt ihm auch heute noch am Herzen. Gerne besucht Leuning die Jubilare, allein 15 im Juli. Sorge macht ihm die Entwicklung an der Kirchstraße, wo einige Ladenlokale und Häuser leerstehen. "Das macht mich traurig, aber da kann man wohl nix machen", sagt er. Machen will er hingegen etwas in Sachen Radweg nach Metternich. Der Lückenschluss parallel zur Landstraße, über die es sehr gefährlich ist zu radeln, hat für Leuning Priorität.

Er will die Gemeinde Swisttal und den Landesbetrieb Straßen NRW anschreiben, damit dieses Projekt in Angriff genommen wird. Entschärfen möchte Leuning auch die Ecke Höhenring/L 163 am Burgpark. Dort gilt auf der Landstraße Tempo 70. "Die Autos, die aus Richtung Dünstekoven kommen und dort in den Höhenring einbiegen, rasen dann mit 70 Sachen und quietschenden Reifen in die Tempo-30-Zone und auf einen Fußgängerüberweg zu", hat Leuning beobachtet.

Ein Schild soll die Raser bremsen, schlägt er vor. Ein ständiges Ärgernis sei der Gestank aus der Kanalhebeanlage am Feuerwehrhaus. Leuning will den Erftverband informieren, damit Abhilfe geschaffen wird. Und so zählt der Ortsvorsteher noch zahlreiche Dinge auf, denen er nachgeht und die ihm immer weniger Zeit zur geliebten Gartenarbeit lassen.

So krachte kürzlich bei einem Sturm ein morscher Ast an der Bachstraße auf ein Auto. Leuning informierte die Gemeinde, die alle dortigen Bäume auf ihre Standsicherheit überprüfte. Weiter setzt er sich dafür ein, den Bürgersteig am Seniorenheim Sankt Clara zu vervollständigen. Stolz ist Leuning darauf, dass Heimerzheim bei der Sammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge den ersten Platz im Bezirksverband Köln/Aachen belegte.

Obwohl Leuning mit Helge Schneider die Heimatstadt Mühlheim gemeinsam hat, schätzt er dessen Humor nicht so sehr. Er bevorzugt den Kölner Jürgen Becker, woraus man die Vermutung ableiten könnte, dass aus Leuning ja vielleicht doch noch ein "richtiger" Rheinländer wird.

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