Premiere für Heimerzheim Erster Auftritt der neuen Swisttaler Mundartband „Nohbere“

Swisttal-Heimerzheim · In Heimerzheim hatte die neue Swisttaler Mundartband „Nohbere“ jetzt ihren ersten Auftrifft. Das Wort ist mehr als nur die kölsche Übersetzung von „Nachbar“.

Die Band „Nohbere“ bei ihrem Premierenauftritt im Alten Kloster in Heimerzheim: (von links): Horst Pieper-Patalas, Jörg Manhold, Udo Ellmer.

Die Band „Nohbere“ bei ihrem Premierenauftritt im Alten Kloster in Heimerzheim: (von links): Horst Pieper-Patalas, Jörg Manhold, Udo Ellmer.

Foto: Stephan Faber

Vor 41 Jahren hatten der heute 54-jährige Udo Ellmer und Jörg Manhold (55) als junge Musiker zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden, als sie in den Räumen des Alten Klosters an der Kölner Straße in Heimerzheim aufgetreten waren. Jetzt stellten sie an gleicher Stelle ihr neues musikalisches Projekt mit dem Titel „Nohbere“ („Nachbarn“) vor – im Rahmen der Swisttaler Lesetage.

Zunächst aber führte Manhold, von Beruf Ressortleiter Regionales beim General-Anzeiger, das Publikum in die Welt des Akkordeons ein. In seinem Buch „#quetsch“ beleuchtet er die Geschichte seines Instruments, liebevoll „Jüppchen“ genannt. Entstanden ist nicht nur eine Geschichte des Siegburger Akkordeonfabrik Cantulia, sondern auch eine spannende Story, die unter anderem von einem Straßenmusikanten aus Hennef und Eitorf handelt sowie vom weltberühmten Akkordeonisten Will Glahé, der in Amerika etliche Hits landete und mit „Rosamunde“ zum Polka-König wurde.

Mit Rosamunde zum Welthit

„Diese Geschichte ist eine Geschichte von so vielen Zufällen, dass sie einfach erzählt werden muss“, erläuterte Manhold. Drei Jahre hat er an dem Buch gearbeitet. Seine Lesung daraus vor mehr 60 Zuhörern untermalte er immer wieder mit musikalischen Einlagen auf dem „Fernwehradio“, wie er sein Akkordeon auch nannte. Im zweiten Teil des Abends gesellten sich Ellmer und Horst Pieper-Patalas ihren Gitarren dazu. Zusammen mit Manhold bilden sie die neue Mundartband „Nohbere“.

„Nohbere, das heißt ja zum einen Nachbarn als Substantiv, aber es gibt die Bezeichnung auch als Verb“ erklärte Ellmer. „Und dann bedeutet es: Ich gehe mal gerade zum Nachbarn, um mir eine Säge auszuleihen, und kehre nach drei Stunden und einigen Kölsch ohne Säge nach Hause zurück.“

Ehrung für einen Heimerzheimer

Neben Stücken von Gerd Kösters Band „The Piano Has Been Drinking“ stellen die Musiker auch Eigenkompositionen vor. „Der Song ‚Engel‘ ehrt einen selbstlosen Heimerzheimer, der Anfang des Jahres verstorben ist“, erläuterte Ellmer. „Und im Song ‚Der große Stein‘ betrauern wir unsere vergangene Jugend in Heimerzheim“, ergänzte Manhold. Beim Publikum jedenfalls kamen die Geschichten und Lieder bestens an, das war am anhaltenden Applaus erkennbar.

In Zukunft will die Band als Quartett auftreten, denn zur Besetzung gehört auch noch der Gitarrist Peter Gruschperski, der kurzfristig den Auftritt im Alten Kloster absagen musste.

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