Flut zerstörte Gerätehaus Zwischenlösung für Heimerzheimer Feuerwehr kostet 350.000 Euro
Swisttal-Heimerzheim · Das Gerätehaus der Löschgruppe Heimerzheim wurde durch kontaminierten Schlamm überflutet und soll abgerissen werden. Nun hat der Rat eine Zwischenlösung beschlossen, für die die Gemeinde in Vorkasse treten muss.
Auch das ist eine Folge der Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli: Das Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Heimerzheim ist so stark beschädigt, dass es nicht mehr saniert werden kann. Um aber die Einsatzbereitschaft und den Dienstbetrieb aufrechterhalten zu können, hat der Swisttaler Rat in seiner jüngsten Sitzung rund 350.000 Euro für eine provisorische Fahrzeughalle und einen Aufenthaltscontainer als kurzfristige Zwischenlösung bereitgestellt.
Die zunächst angenommene Summe von 200.000 Euro musste nach einer aktuellen Schätzung erhöht werden, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Dipl.-Ing. Olaf Schwarz, Projektsteuerer der mit dem Wiederaufbau beauftragten C&E Engineering & Consulting aus Chemnitz. Die Kosten sollen aus dem NRW-Wiederaufbauhilfefonds für hochwassergeschädigte Kommunen ersetzt werden, müssen aber durch die Gemeinde vorfinanziert werden. Als nächstes möglichst drei Angebote für die Zwischenlösung eingeholt werden. Bis die fertig ist, nutzt die Löschgruppe vorübergehend die neue Rettungswache Kölner Straße in Heimerzheim mit.
Im nahe der Swist gelegenen Feuerwehrgerätehaus hatte sich das Wasser zu einer Höhe von rund 1,80 Meter aufgestaut. Das blieb nicht ohne Folgen. In der Fahrzeughalle ebenso wie in Gemeinschafts- und Sanitärräumen stellten Mitarbeiter eines Sachverständigenbüros „aktiven Befall mit Schimmelpilzen verschiedener Gattungen“ fest. Material- und Abstrichproben vom Schlamm, der ins Gebäude eingespült worden war, hätte zudem so hohe Konzentrationen an Bakterien und Fäkalkeimen ergeben, dass auch der Fußbodenaufbau in der Halle kontaminiert sei. Eine Begehung der Unfallkasse habe anschließend „eine Gefährdung in allen Bereichen benannt und unverzügliche Maßnahmen gefordert“, wie die Verwaltung erläuterte.
Gefragt wurde im Rat auch, wo denn ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses errichtet werden soll. Die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr habe sich dazu schon viele Gedanken gemacht, so Bürgermeisterin Kalkbrenner. Vorgeschlagen sei, auf dem bisherigen Grundstück zu bleiben, aber weiter in die höhere Lage in Richtung Schützenstraße zu rücken. Aufgrund der einzuhaltenden Hilfsfristen kämen keine anderen Grundstücke infrage.