Schäden von rund 90 Millionen Euro Swisttal holt sich Hilfe für den Wiederaufbau nach der Flut

Swisttal · Die Gemeinde Swisttal schafft den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe nicht allein. Deswegen hat sie nun externe Fachbüros mit der Koordinierung und dem Projektmanagement beauftragt. Die Nutzer gemeindeeigener Gebäude sollen daran beteiligt werden. Eine Übersicht der Schäden.

 Unterwegs mit der Verwaltung der Gemeinde Swisttal: Hier am Orbach in Odendorf, wo es eine Reihe nicht mehr bewohnbarer Häuser gibt.

Unterwegs mit der Verwaltung der Gemeinde Swisttal: Hier am Orbach in Odendorf, wo es eine Reihe nicht mehr bewohnbarer Häuser gibt.

Foto: Axel Vogel

Für das Projekt Wiederaufbau nach der Flut hat die Gemeinde Swisttal jetzt die C&E Engineering & Consulting GmbH aus Chemnitz beauftragt, die für Koordinierung und Projektmanagement vor Ort mit dem Planungsbüro Schumacher GmbH aus Wiehl zusammenarbeiten wird. „Wir schaffen es als Verwaltung nicht, die gewaltigen Aufbauaufgaben allein zu stemmen“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner in der Sitzung des Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschusses. Die Mitarbeiter seien schon absolut eingedeckt mit den Projekten, die regulär im Bereich Hoch- und Tiefbau anstünden. „Alles, was durch die Flut noch dazu kommt, wäre on top. Das ist nicht zu schaffen“, sagte sie.

Das Unternehmen C&E mit jahrzehntelanger Planungserfahrung habe seit dem Hochwasser 2002 in Sachsen den Fokus auf die Schadensbeseitigung gelegt, wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Dipl.-Ing. Olaf Schwarz, ausführte. In diesem Zusammenhang habe das Unternehmen die Gesamtverantwortung für rund 6000 Schäden gehabt, die bis 2009 begleitet worden seien. Dann folgten die Schäden durch das Hochwasser 2013. „Aber es war bei Weitem nicht ein solcher Umfang wie jetzt hier“, sagte Schwarz.

Experten für Hochbau, Tiefbau und Wasserwirtschaft

Das Team verfüge über Fachleute für Hoch- und Tiefbauplanung ebenso wie Wasserwirtschafter. Die ersten Monate werden sie in Swisttal vor Ort sein, kündigte Schwarz an. Unterstützung vor Ort gibt es durch die Kooperation mit den Fachleuten des PBS Planungsbüros Schumacher GmbH aus Wiehl, so dessen Geschäftsführer Dipl.-Ing. Jörg Timmermann, das als Generalplaner für komplexe Infrastrukturprojekte firmiert.

„Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist eine gewaltige“, so Timmermann. „Etwas Geduld ist wichtig, weil man nicht alles auf einmal machen kann“, betonte Schwarz. Als erstes gehe es darum, den Wiederaufbauplan „so zügig wie möglich“ zu gestalten. Die Schäden sollen durch die Mitarbeiter detailliert aufgenommen, katalogisiert und die zunächst wichtigsten in Abstimmung mit der Verwaltung in Förderungsanträge eingebracht werden. Parallel dazu seien Planungsbüros anzuschreiben, um sich deren Kapazitäten zu sichern. Die Einbindung der jeweiligen Gebäude-Nutzer sei ebenso wichtig wie die Öffentlichkeitsarbeit, so Schwarz.

„Wir müssen zeigen, dass es weitergeht und Aufbruch signalisieren“, hob der Vorsitzende des Bauausschusses, Manfred Lütz, hervor. Auf jeden Fall werde man einen langen Atem brauchen, sah die Bürgermeisterin voraus, und „eher zehn Jahre, bis alles weitestgehend abgearbeitet“ sei. In der Gemeindeverwaltung soll ein „Arbeitskreis Wiederaufbau“ eingerichtet werden, der sich aus eigenen Mitarbeitern und Mitarbeitern der Fachbüros zusammensetzt und durch einen Lenkungskreis mit den Vertretern der Politik ergänzt wird.

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