Bei Flutkatastrophe zerstört Ausschuss stimmt neuer Sportanlage in Odendorf zu

Swisttal-Odendorf · Die Flut im Sommer hat den Sportplatz in Odendorf zerstört. Die Anlage soll nun weiter weg vom Orbach neu gebaut werden. Der Neubau soll eine hochmoderne Anlage werden.

Der Sportplatz in Odendorf wurde durch die Flut beschädigt und soll nun neu gebaut werden.

Foto: Axel Vogel

Die Odendorfer Sportvereine sollen einen neuen Sport-Campus erhalten, mit neuen Sportanlagen und neuer Sporthalle. Entstehen soll dieser Sport-Campus Hochwasser sicher auf einer rund 4,9 Hektar großen Fläche, die die Gemeinde gekauft hat, oberhalb des Orbachs und der bisherigen Sportanlagen angrenzend an die Grenze zum Kreis Euskirchen Richtung Palmersheim an der L 11.

Das Gelände liegt neben dem, das als Interimsfläche für die Grundschule während der Bauzeit des neuen Multifunktionsgebäudes Schule-Dorfsaal vorgesehen ist. Die beiden Flächen könnten auch getauscht werden. In der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses hat Dipl.-Ing. Jörg Timmermann vom PBS Planungsbüro Schumacher GmbH aus Wiehl erste Vorstufen-Entwürfe und Varianten vorgestellt, um „einfach mal zu schauen, was möglich ist“. Die Firma war gemeinsam mit dem Büro C & E Consulting und Engineering GmbH aus Chemnitz mit der Koordinierung und dem Projektmanagement Wiederaufbau in Swisttal beauftragt worden.

Bekommt Swisttal-Odendorf ein Sportlerheim?

Unter anderem schlug Timmermann vor, „auch mal über ein gemeinsames Sportlerheim nachzudenken, als großes gemeinsames Gebäude“. Möglich wäre auch eine zusätzliche Traglufthalle für die Schützen. Das Fazit des Projektsteuerers: „Wir bekommen alles unter, was wir haben möchten. Es wäre eine große Chance für die Vereine sich in Zukunft gut aufzustellen.“ Und wie schon der Erftverband riet auch Timmermann „aus fachlicher Sicht vom bisherigen Standort ab“.

Die Pläne für den neuen Sportplatz in Odendorf.

Foto: Gemeinde Swisttal

Der nahe am Orbach gelegene Sportplatz des TuS Odendorf und das Sportlerheim ebenso wie die auf der anderen Seite des Baches gelegene Anlage der Sportschützen mit Schützenhaus und Bogenschießanlage sowie die Plätze und Aufbauten des Tennisclubs waren von der Flutkatastrophe zerstört worden. Auch Turnhalle und Gymnastikhalle standen unter Wasser und müssen abgerissen werden. Die bisherigen Flächen der Sportstätten in direkter Nachbarschaft des Orbachs sollen stattdessen als natürliche Rückhalteflächen ausgebaut werden. Sie sollen als wesentlicher Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Ortschaft Odendorf beitragen und darüber hinaus auch der Naherholung dienen.

Sportvereine sind von den Plänen begeistert

Die Fraktionen im Planungs- und Verkehrsausschuss haben gegen die Stimmen der Grünen dem Rat empfohlen die nächsten Verfahrensschritte für das Projekt Sport-Campus einzuleiten und die Verwaltung beauftragt, die notwendigen Abstimmungen mit den Behörden zu treffen. Perspektivisch wird die Umsetzung des Projekts etwa zwei bis drei Jahre dauern.

Die betroffenen Sportvereine begrüßen die Planung, erklärt der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes (GSV), Klaus Jansen. Im Vorfeld hatte es Gespräche zwischen Verwaltung, Projektplanern Wiederaufbau und Sportvereinen gegeben. „Wir bekommen eine Perspektive“, so Jansen. „Und letztlich hilft der Sport auch dem Hochwasserschutz.“ Wenn die Vereinsvertreter auch „eine Träne im Knopfloch“ hätten. Immerhin habe etwa der TuS Odendorf den „alten“ Platz selbst mit gebaut und der Tennisclub habe seine Anlage am Orbach bereits seit den 1970er Jahren gehegt und gepflegt. „Aber in drei Jahren bekommen wir dann eine Sportanlage deluxe“, freut sich der GSV-Vorsitzende mit den Odendorfer Sportvereinen. „Mit LED-Flutlicht, einen umweltfreundlicheren Kunstrasenplatz mit Kork statt Granulat und Tennisplätze nach den neuesten Standards.“

Wo die Sportvereine bis zur Fertigstellung der Anlage unterkommen

Bis die neuen Anlagen genutzt werden können, sollen Möglichkeiten für die Vereine geschaffen werden, damit die Mitglieder nicht abwandern. Denn: „Die Vereine können nur existieren, wenn wir ihnen auch Heimat geben“, betont Jansen. Die Basis dafür soll der Umbau des bestehenden Dorfsaals liefern, der als Übergangssportstätte für „alle Sportarten, die möglich sind“, außer Ballspielen, ertüchtigt werden soll. Dabei soll auch der Aikibudo-Verein eingebunden werden, dessen gesamtes in der Turnhalle gelagertes Equipment auch durch die Flut zerstört worden war.

Wichtiges Kriterium für alle Um- und Einbauten: „Alles muss einfach zurückzubauen sein, damit die Karnevalsgesellschaft und der Junggesellenverein ihre Veranstaltungen problemlos durchführen können“, betonte der GSV-Vorsitzende. Für den Umbau des Dorfsaals sei „eine großzügige Spende“ eingegangen, so Jansen. Der oder die Spender sollen zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich gemacht werden. Die Sportschützen „schießen inzwischen auf eigene Kosten bei anderen Vereinen“, sagte Jansen. Der Tischtennisverein sei nach Buschhoven ausgewichen, wo eine gute Situation bestehe.