Hochwasser-Vorsorge Wie sich Swisttal vor wild abfließendem Wasser schützen will

Swisttal · Das Wasser aus Swist und Orbach hatte Mitte Juli in Swisttal enorme Zerstörungen verursacht. Aber nicht nur das. Die Gemeinde will nun dafür sorgen, dass auch Wasser mit anderem Ursprung keine Gefahr mehr darstellt.

 Auch in Heimerzheim hatte der Starkregen Mitte Juli große Überschwemmungen verursacht.

Auch in Heimerzheim hatte der Starkregen Mitte Juli große Überschwemmungen verursacht.

Foto: Justin Restel/Picifiart

Nicht nur Swist und Orbach hatten bei der Flutkatastrophe Mitte Juli enorme Zerstörungen verursacht. Auch sogenanntes wild abfließendes Wasser von Feldern und Wiesen hatte in einigen Teilen Swisttal große Schäden angerichtet, insbesondere in Heimerzheim in den Wohngebieten Neukircher Weg und Kottengrover Maar sowie in Odendorf am Kuchenheimer Weg.

Die Gemeinde Swisttal zieht jetzt daraus Konsequenzen und will Vorsorge treffen: Alle künftigen, laufenden oder abgeschlossenen, aber baulich noch nicht umgesetzten Bebauungsplanverfahren sollen durch ein Ingenieurbüro auf eine mögliche Hochwassergefährdung durch wild abfließendes Wasser sowie Notwasserwege untersucht werden. Ebenso soll das für alle Bereiche ohne Bebauungsplan passieren.

Drei Wohngebiete werden zuerst untersucht

Begonnen werden soll mit den drei genannten Wohngebieten. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse soll das Fachbüro anschließend Vorentwürfe für Lösungen erstellen und diese mit der Unteren Wasserbehörde hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit abstimmen.

Wenn für die Umsetzung auch Grundstücke Dritter beansprucht werden müssten, sollen auch mit den jeweiligen Eigentümern Gespräche geführt werden. Das haben die Fraktionen in der Ratssitzung jetzt einstimmig beschlossen, entsprechend den Beschlüssen und Empfehlungen von Planungs- und Verkehrsausschuss sowie Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss.

Die Überflutungen Mitte Juli sind nach Angaben der Gemeindeverwaltung maßgeblich durch Regenwasser verursacht worden, das auf Feldern und Wiesen niedergegangen war.

Viel Regen schon vor dem Unwetter

Da bereits vor dem Unwetter viel geregnet hätte, seien die Böden so durchnässt gewesen, dass sie den Starkregen nicht mehr hätten aufnehmen können und das Wasser dem Gelände folgend von den Feldern und Wiesen in Richtung der Wohnbebauung geflossen sei.

Ausgangspunkt des jetzt getroffenen Ratsbeschlusses waren Vorstöße aus der Bürgerschaft sowie von BfS und SPD. Dabei geht es unter anderem um bestehende und künftige Regenrückhaltebecken oder andere Einrichtungen der Wasserbeseitigung.

Die Problematik in den drei genannten Gebieten sei bereits seit Längerem bekannt, hatte Joachim Euler (SPD) in der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses erklärt und die fachliche Untersuchung begrüßt. Mit Monika Goldammer (Grüne) bestand zudem Einigkeit, dass die Liste nicht vollständig sei und weitere Bereiche hinzugefügt werden müssten.

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