Anwohner haben weiterhin Fragen Fraktionen halten an Multifunktionsgebäude in Odendorf fest

Swisttal-Odendorf · Die Fraktionen in Odendorf sind weiterhin von dem Multifunktionsgebäude als Ersatzneubauprojekt in Kombination mit einem Dorfsaal überzeugt. Die Bedürfnisse der Anwohner sollen jedoch stärker berücksichtigt werden.

 Im Haushalt der Gemeinde sind 3,8 Millionen Euro für das Projekt „Grundschule in Odendorf“ eingeplant.

Im Haushalt der Gemeinde sind 3,8 Millionen Euro für das Projekt „Grundschule in Odendorf“ eingeplant.

Foto: Matthias Kehrein

Der Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss der Gemeinde Swisttal hält fest am gemeinsam mit dem Schulausschuss gefassten Beschluss. Dieser sieht das neue Multifunktionsgebäude als Ersatzneubauprojekt der Grundschule am Zehnthof in Kombination mit einem Dorfsaal vor – Auch nach den vorgetragenen Anregungen und Bedenken der betroffenen Anlieger. Das haben die Fraktionen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, auf Grundlage eines Beschlussvorschlages der FDP, bei einer Enthaltung einstimmig beschlossen.

Allerdings wurde in diesem bekräftigenden erneuten Beschluss festgeschrieben, dass bestimmte Themen bei der weiteren Planung geprüft und durch geeignete Maßnahmen berücksichtigt werden müssen, die auch die Anlieger vorgetragen hatten: baulicher Lärmschutz, Parken, Sauberkeit, Sicherheit, Benutzungsordnung und Beschwerdemanagement. Die Verwaltung erstellt schon zum jetzigen Zeitpunkt parallel zur Planung eine neue Benutzungsordnung und führt zeitnah eine Info-Veranstaltung für die Bürger durch. Sofern aufgrund von Corona eine solche Info-Veranstaltung nicht möglich sein sollte, wird es zunächst schriftliche Informationen mit den Planungsunterlagen geben. Wie berichtet, soll auf Basis einer positiven Machbarkeitsstudie am jetzigen Standort der Grundschule am Zehnthof ein neues Kombi-Gebäude entstehen, das über Grundschule und OGS hinaus einen variabel unterteilbaren Dorfsaal und darunter im Souterrain auch eine kleine Gymnastikhalle beherbergt.

Nach dem ersten Planungsentwurf, an dem noch zu feilen sein wird, ist ein gemeinsamer Haupteingang mit Foyer für Schule und Dorfsaal vorgesehen. Darüber hinaus ist für Schule und Offene Ganztagsschule ein weiterer Eingang sowie auf der Gebäuderückseite ein dritter Eingang für Anlieferung geplant. Auf der Rückseite sollen auch Küche, Barbereich und Lagerräume positioniert werden.

Die Anwohner der Odendorfer Grundschule hatten mit einer Unterschriftenliste „Einspruch“ gegen die Pläne erhoben, konkret gegen die Nutzung als Dorfsaal. Sie bemängelten unter anderem, dass die „gesamte direkt betroffene Nachbarschaft vor vollendete Tatsachen gestellt“ werde und nicht im Vorfeld die Bürger des Dorfes befragt worden seien. Sie befürchten unter anderem Belästigungen durch Parkproblematik, Sperrzeitverlängerungen oder Abbrennen von Feuerwerk, Luftverschmutzung oder Lärm, insbesondere im Sommer oder durch Raucher. Zudem fürchten sie eine Beeinträchtigung der Privatsphäre direkter Anwohner aufgrund der Höhe des geplanten Neubaus, die Einblick in die Gärten ermögliche. Diese Bedenken hatten die Beschwerdeführer Anfang März in einer Bürgererörterung im Ratssaal vorgetragen und anschließend schriftlich übergeben. In der Sitzung des Bauausschusses kritisierte Paul Adams seitens der SPD, dass dieses Gespräch mit den Anwohnern nicht von der Verwaltung, sondern von den Anwohnern ausgegangen war. Es gebe in der Odendorfer Bevölkerung noch viele offene Fragen zu dem geplanten Multifunktionsgebäude.

Hanns-Christian Wagner (CDU) betonte: „Es kann keine andere Lösung geben als das Kombi-Gebäude, finanziell nicht und auch nicht für die Kinder.“ Damit wandte er sich gegen den „völlig widersinnigen“ Vorschlag eines Neubaus im Gewerbegebiet. Mit Rücksicht auf die Vereine habe man die Variante eines Dorfhauses an diesem Ortsrand abgelehnt und den Kindern sei dies erst recht nicht zuzumuten. Das Wichtigste zur Befriedung der Situation sei, klar zu machen, dass die Entscheidung für ein Kombi-Gebäude im Grundsatz gefallen sei und bei der Umsetzung die Interessen der Anlieger berücksichtigt werden müssen. Während Werner Hahnenberg (CDU) „als Heimerzheimer ganz neidisch auf das Projekt“ war und Johanna Bienentreu (Grüne) die Kombi-Lösung als „die einzig sinnvolle und machbare“ bezeichnete, hatte Wilhelm Engel (BfS) den Eindruck als ob das Projekt ein „Dorfsaal mit integrierter Grundschule“ sei. Der Ausschuss-Vorsitzende Eichmanns dankte ebenso wie die anderen Fraktionen den Liberalen für ihren konstruktiven Beschluss-Vorschlag, der auf Vorschlag von Gerhard Bubel (FDP) um den Aspekt ergänzt wurde, schon jetzt eine Benutzungsordnung zu erstellen.

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