Wilder Müll in Swisttal Frühjahrsputzer rücken dem Unrat zu Leibe

SWISTTAL · In Ollheim und Morenhoven beteiligen sich viele Freiwillige an den Reinigungsaktionen. Erschreckend ist, was mancher so in die Natur wirft: von Autoreifen bis zu Radkappen.

Autoreifen, Radkappen, Plastikplanen – insbesondere an der Swist – fanden die rund 40 Aktiven bei der Aktion Sauberes Morenhoven, die Teil der europaweiten Kampagne „Let's Clean Up Europe“ ist. Aufgeteilt in verschiedene Gruppen, waren die Mitglieder der Ortsvereine, aber auch viele Kinder und Rentner in verschiedenen „Sammelbezirken“ dem achtlos weggeworfenen Unrat zu Leibe gerückt. „Es ist besonders schön, dass sich viele Kinder beteiligt haben“, sagte der Ortsausschussvorsitzende Norbert Sauren. „Denn Umweltbewusstsein muss von Kindesbeinen an gelernt werden.“ Zum Abschluss gab es für alle im Feuerwehrhaus Gulaschsuppe.

Eine Gruppe des Junggesellenvereins Männerreih hatte sich etwa der Pflege des Spielplatzes angenommen. Der JGV hat seit etwa 2002 die Patenschaft über die Fläche. Mindestens einmal wöchentlich werde der Spielplatz auf Schäden oder Verunreinigung kontrolliert, so die Aktiven. Beim Aktionstag hatten sie dann festgestellt, dass der Boden des Holztipis so sehr beschädigt war, dass eine Reparatur nicht mehr möglich schien. Also wurde die Spende von 150 Euro, die der JGV vom Ortsausschuss für das „Patenkind Spielplatz“ erhalten hatte, kurzerhand in Holz investiert, die entsprechenden Arbeitsgeräte geholt und ein neuer Boden eingezogen. Sitzbänke und einige Spielgeräte wurden frisch gestrichen und der gesamte Spielplatz einschließlich Sandkasten gesäubert, geharkt und gefegt.

In Ollheim war der Dorfaktionstag „Der Dreck muss weg!“ auch ein generationen- und vereinsübergreifendes Projekt. Schon im Vorfeld hatte Wilfried Hein als Vorsitzender des Dorfgemeinschaftsvereins die Zuständigkeiten für die verschiedenen „Reviere“ zugeteilt, wie der Vorplatz des Dorfhauses und das Feuerwehrhaus, der Kirchvorplatz, der Kinderspielplatz, Schießbach und andere.

Gut 40 Helfer, darunter viele Kinder, waren am frühen Samstagmorgen ausgerüstet mit Krätzern, Besen, Schaufeln, Eimern und Arbeitshandschuhen zum Treffpunkt Dorfhaus gekommen, von wo sie dann ausrückten, um in den zugeteilten Bereichen mit der Arbeit loszulegen. Zum Glück habe die Gemeinde schon nach Karneval den gröbsten Müll beseitigt, lobte Gerda Hein vom „Kratzclub“. Sinn der Dorfaktion jetzt war neben der bloßen Müllsammlung vor allem die Unterstützung dieses losen Zusammenschlusses. Denn die derzeit 22 „Kratzclub“-Mitglieder widmen sich freiwilligen ehrenamtlichen Aufgaben: „Wir kratzen das ganze Jahr über die öffentlichen Beete vor unseren jeweiligen Häusern und im ganzen Dorf.“

Dabei bleibt es natürlich nicht beim reinen „Kratzen“ der Böden. Auch werden rechtzeitig im Herbst Blumenzwiebeln und Pflanzen eingesetzt, die dann in der Blütezeit das Dorf verschönern. Bei der Dorfaktion nun galt es das restliche Herbstlaub zu beseitigen, Schnitte an den Bäumen und Sträuchern vorzunehmen und ersten Unkräutern zu Leibe zu rücken. Zum Abschluss trafen sich alle im Dorfhaus zu einer deftigen Suppe.

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