Ein Park für Miel Geplant nach Wunsch der Bürger

SWISTTAL-MIEL · Mit einem symbolischen Spatenstich begann die Gestaltung der Spiel-, Sport- und Erholungsfläche in Miel.

 Die Bäume sind schon angeliefert für die Sport- und Erholungsfläche in Miel. Repräsentanten und Kinder des Mieler Kindergartens Sankt Georg freuen sich auf neue Spielangebote.

Die Bäume sind schon angeliefert für die Sport- und Erholungsfläche in Miel. Repräsentanten und Kinder des Mieler Kindergartens Sankt Georg freuen sich auf neue Spielangebote.

Foto: Roland Kohls

Die Bagger stehen bereit. Die ersten Kastanien, Linden, Eschen und ein Walnuss-Baum warten in ihren Ballen darauf, eingepflanzt zu werden. Die Kinder der Katholischen Kindertagesstätte St. Georg Miel sind mit ihren Erzieherinnen gekommen, um den großen Augenblick mitzuerleben: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich begann gestern die Gestaltung des ehemaligen Naturrasen-Sportplatzes in der Mieler Ortsmitte zu einer Spiel-, Sport- und Erholungsfläche für alle Generationen.

Das Besondere: Die Planung war in Bürgerdialog-Veranstaltungen entstanden. Die gesonderten Dialoge für Kinder und Jugendliche von vier bis 17 Jahre sowie für Erwachsene hatten im September 2014 große Resonanz gefunden: Mehr als 50 Erwachsene und mehr als 20 Kinder und Jugendliche hatten sich beteiligt. "Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Das hat gezeigt, wie groß der Bedarf ist", erinnerte sich Mit-Initiator und Ortsvorsteher Hans-Arthur Müller beim gestrigen Baubeginn. Dazu begrüßte Bürgermeister Eckhard Maack neben Bürgern den früheren Mieler Ortsvorsteher Rolf Esch, Vertreter der Fraktionen, des Energieversorgers RWE Deutschland, des Rheinbacher Planungsbüros Atelier Esser und der ausführenden Firmen.

Maack erinnerte daran, dass die jetzige Umwandlung im Rahmen der Neukonzeption der Außensportanlagen der Gemeinde Swisttal erfolgt. Im Zuge dieses Sportstättenkonzeptes wurde der nicht mehr zum regulären Spielbetrieb genutzte Mieler Rasenplatz teilweise verkauft (GA berichtete). Dort entstehen Wohnhäuser, in denen "altersgerechtes Wohnen" realisiert werden soll, so Maack.

Die verbliebene, rund 5000 Quadratmeter große Fläche wird jetzt zur Spiel-, Sport- und Erholungsstätte umgestaltet, die als zentral gelegener Treffpunkt für alle Generationen dienen soll. Die Wünsche und Vorstellungen, die in den beiden Dialogen zusammengetragen wurden, hatte das Planungsbüro Atelier Esser in einem Plan unter dem zentralen Thema "Bewegung" umgesetzt. Dieser wurde im November 2014 im Mieler Dorfhaus vorgestellt. "Es sind tolle Ideen dabei herausgekommen. Keine überbordenden Ideen, sondern es wurde die Kirche im Dorf gelassen", sagte Maack.

In der Mitte des Geländes wird ein größeres Spielfeld mit Rasenfläche angelegt. Es wird ein Badminton-, Basketball- und Volleyball-Spielfeld geben, Trampolin, Tischtennisplatte und Bouleplatz. Daneben werden Sandkasten, Seilbahn, Kletterturm mit Rutsche, Wippe und Schaukel geschaffen. Ein Laufrundweg von 247 Metern Länge wird das Gelände umschließen. Und natürlich sind auch Sitzgelegenheiten vorgesehen.

Die Gemeinde hat insgesamt 75.000 Euro bereitgestellt. RWE fördert durch das Programm "Aktiv vor Ort" den Bau eines Pavillons für Kinder und Jugendliche mit 2000 Euro.

Als Projektleiter wird sich dort Hans Jürgen Hammelmann engagieren. Der Landesbetrieb Straßenbau finanziert die geplante Bepflanzung im Zuge des ökologischen Ausgleichs für die Errichtung der Lärmschutzwand in Miel.

Ortsvorsteher Hans-Arthur Müller dankte der Gemeindeverwaltung und "allen politischen Kräften, die mit am Strick gezogen haben", sowie dem Atelier Esser. "Dass wir heute hier stehen, ist ein Neuanfang für die Freizeit in Miel. Es ist ein Riesenangebot, und es liegt an uns Mielern, das Beste draus zu machen", sagte er und kündigte eine "tolle Einweihung" mit Soccer-Turnier an.

Wer sich bei Arbeiten und Pflege beteiligen möchte durch Arbeitsleistung, Geld- oder Sachspenden wie Bänke, kann Kontakt zu Ortsvorsteher Hans-Arthur Müller aufnehmen unter Tel. 02226/4998 oder per E-Mail an ortsvorsteher@wir-mieler.de.

Kurz gefragt

Mit dem 59-jährigen Mieler Ortsvorsteher Hans-Arthur Müller sprach GA-Mitarbeiterin Gerda Saxler-Schmidt über die Bürgerdialoge zur Gestaltung des ehemaligen Mieler Rasensportplatzes.

Worin sehen Sie die Vorteile dieser Bürgerdialoge?

Hans-Arthur Müller: Es sind zum ersten Mal wirklich die Bürger gefragt worden, die ihre Vorstellungen einbringen konnten, was besonders wichtig mit Blick auf die Kinder war. Was wir jetzt bekommen, hätten wir sonst nicht. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde mehr Dialog möchte.

Kann das Beteiligungskonzept auch als Beispiel für andere Projekte in der Gemeinde dienen?

Müller: Das könnte es in der Tat, wenn die Gemeinde öfter so vorgehen würde. Werden alle Generationen einbezogen, ist das einfacher und es führt zu höherer Akzeptanz. Das ist eine große Chance, die die Gemeinde nutzen sollte.

Werden die Mieler sich beim Projekt auch künftig einbringen, zum Beispiel mit Eigenleistung?

Müller: Ja, beim Aufbau des Pavillons müssen Bodenplatten gelegt und andere Arbeiten gemacht werden. Auch unser Verein "Genussmeile Miel" wird sich einbringen, um eine Verwahrlosung in Zukunft zu verhindern. Wir werden Konzepte entwickeln, die Fläche zu pflegen und zu erhalten.

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