Ehemaliges Lagerhaus Getreidespeicher "Untere Erft" in Heimerzheim wird vorerst nicht hergerichtet

SWISTTAL · Wie es mit dem seit mehr als 30 Jahren leer stehenden ehemaligen Landwarenhandelsgebäude "Untere Erft" im Heimerzheimer Ortskern weitergeht, war Thema im Bauausschuss.

 Die einstige Dependance der Landwarengenossenschaft "Untere Erft" an der Kölner Straße will der Förderverein als Treffpunkt erhalten.

Die einstige Dependance der Landwarengenossenschaft "Untere Erft" an der Kölner Straße will der Förderverein als Treffpunkt erhalten.

Foto: Axel Vogel

Ob es eine Teilnutzung des historischen Lagerhaus „Untere Erft“ im Heimerzheimer Ortskern geben kann, ist auch nach der Sitzung des Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschusses offen. Der Grund: Vor allem die SPD bemängelte die Vorgehensweise der Verwaltung hinsichtlich der Übertragung von 10.000 Euro in das Haushaltsjahr 2018.

Dieser Betrag sollte dem Förderverein Untere Erft auf dessen Antrag hin zur Verfügung gestellt werden für „weitere Planungsarbeiten und gegebenenfalls Teilherrichtung des Gebäudes“. Gemeint ist damit, dass der Verein durch einen Sachverständigen klären lassen möchte, ob der rund 26 Quadratmeter große gemauerte Bereich des Vorraums und des Büros, der augenscheinlich in guter baulicher Verfassung sei, für kleine Veranstaltungen wie Lesungen oder Filmvorführungen genutzt werden kann. Dieser Bereich sollte mittels einer Glaskonstruktion, die den Blick in das restliche Gebäude ermöglicht, abgetrennt werden.

Darüber hatte die Verwaltung den Bauausschuss in einer Mitteilungsvorlage informiert. Zugleich wurde darin darauf hingewiesen, dass auch vor einer Teilnutzung die elektrischen Leitungen in dem Gebäude saniert werden müssten. Es gebe derzeit weder einen Stromanschluss noch Verteilerkästen, Wasseranschluss oder Heizung. Darüber hinaus seien im Zuge einer notwendigen Nutzungsänderung unter anderem Brandschutzauflagen zu erwarten. Paul Adams (SPD) bemängelte die Vorlage ebenso wie das Vorgehen der Verwaltung: „Der Beschluss war, dass das Projekt ruht. Heute wird mitgeteilt, dass 10.000 Euro zur Verfügung gestellt werden sollen. Da frage ich, für was? Für Strom und Wasser wird das jedenfalls nicht reichen. Wenn das Projekt jetzt weiterverfolgt werden soll, bedarf es eines neuen Beschlusses.“

Adams erinnerte an den Beschluss des Bauausschusses vom September vergangenen Jahres, dass die Untere Erft weder verkauft noch abgerissen werde, eine mögliche Sanierung aber auf das Ende der Haushaltssicherung im Jahr 2023 verschoben werden sollte. Ein Gutachter hatte den Sanierungsaufwand auf mindestens 600.000 Euro taxiert.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner hielt dagegen, dass die Verwaltung ausdrücklich mit Gesprächen mit dem Förderverein beauftragt worden sei. Bei diesen Gesprächen habe der Verein die Idee mit der Teilnutzung eingebracht. „Es macht doch keinen Sinn, bis 2023 die Hände in den Schoß zu legen“, sagte Kalkbrenner. Allerdings sei auch keine Eile notwendig. Deshalb soll dem Ausschuss die Sache anstatt als Mitteilung noch einmal als Beschlussvorlage unterbreitet werden.

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