Verband Deutscher Vermessungsingenieure Goldenes Lot geht an Klaus Grewe

SWISTTAL-MORENHOVEN · Der Verband der Deutschen Vermessungsingenieure hat Professor Klaus Grewe aus Swisttal-Morenhoven, Geodät und Buchautor, für seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen zur Erforschung römischer Aquädukte im Rahmen eines Festaktes im Kristallsaal der Koelnmesse mit dem Goldenen Lot ausgezeichnet.

 Ehrung in Köln: (v.l.) Preisträger Klaus Grewe, Comedian Bernhard Hoecker und VDV-Präsident Wilfried Grunau.

Ehrung in Köln: (v.l.) Preisträger Klaus Grewe, Comedian Bernhard Hoecker und VDV-Präsident Wilfried Grunau.

Foto: VDV

Bekannt wurde Grewe durch zahlreiche Publikationen von Ausgrabungen und Vermessungen an verschiedenen römischen Wasserleitungen, von denen aktuell das Kompendium "Aquädukte - Wasser für Roms Städte" einen empfehlenswerten und sehr anschaulichen Überblick über das hohe Niveau der römischen Ingenieurkunst gibt. Die ebenfalls von Grewe bearbeitete "Bibliografie zur Geschichte des Vermessungswesens" ist ein Standardwerk der Technikgeschichte.

Die Forschungsarbeiten von Grewe haben international große Beachtung gefunden und sind keineswegs nur auf das Rheinland beschränkt: Grewe forschte in ganz Europa, Nordafrika und in Vorderasien nach den Resten von Wasserleitungen aus der Römerzeit.

Grewe, Jahrgang 1944, studierte in Mainz Vermessungswesen und übernahm 1967 am Rheinischen Landesmuseum Bonn die neu geschaffene Stelle des Vermessungsingenieurs. Seit Beginn seiner Tätigkeit in Bonn widmete er sich intensiv der Erforschung römischer Wasserleitungen im Rheinland und übernahm Ende der 70er Jahre die Leitung des Forschungsprojektes Eifelwasserleitung. Die Ergebnisse seiner Arbeiten fanden in der Publikation eines "Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln" ihren Niederschlag. Diesem folgte bald die populärwissenschaftliche Publikation zum Römerkanal-Wanderweg.

Eine weitere wichtige Publikation stellt der Band 4 in der Reihe Geschichte der Wasserversorgung über die 'Wasserversorgung im Mittelalter' dar. 1997 hat er an der Universität Nimwegen promoviert. Der Titel seiner Dissertation lautet: "Licht am Ende des Tunnels - Planung und Trassierung im antiken Tunnelbau". Seit 2009 ist Klaus Grewe Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Aachen.

In diesem Jahr wurde das Goldene Lot zum 25. Mal verliehen. Als Vorjahrespreisträger hielt der Wissenschaftscomedian Bernhard Hoëcker die Laudatio auf seinen Nachfolger.

Der Preis wird vom VDV an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit ihrem persönlichen Einsatz, ihrem Wissen und ihrer stetigen Ausdauer und Geduld im Verband Deutscher Vermessungsingenieure in Wissenschaft und Forschung, in Wirtschaft und Technik sowie im öffentlichen Leben ausgezeichnet haben". So wurden 1991 Hans-Dietrich Genscher, 1996 Ulf Merbold, 1997 Johannes Rau, 2002 Joachim Gauck und 2008 Arved Fuchs mit dem Goldenen Lot geehrt.

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