Lärm- und Verkehrsprobleme Grünen-Bundestagsabgeordnete Bettina Herlitzius informierte sich in Miel

SWISTTAL-MIEL · Seit 39 Jahren versuchen die Mieler, mehr Schutz vor dem Lärm zu erhalten. Herlitzius kam nun vorbei, um sich "über die Lärm- und Verkehrsproblematik in Miel zu informieren".

 Mit der A 61 im Rücken (von links): Bettina Herlitzius fragt nach bei Joachim W. Güttes, Günter Aulenbach und Udo Ellmer.

Mit der A 61 im Rücken (von links): Bettina Herlitzius fragt nach bei Joachim W. Güttes, Günter Aulenbach und Udo Ellmer.

Foto: Wolfgang Henry

Für seinen Gast hatte der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Lebenswertes Swisttal" ein Geschenk mitgebracht. "Ich habe hier ein paar Nüsse für Sie, denn es gibt noch einige harte zu knacken", sagte Günter Aulenbach und überreichte der Grünen-Bundestagsabgeordneten Bettina Herlitzius eine volle Tüte Walnüsse.

Die Abgeordnete ist Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestags und kam vorbei, um sich "über die Lärm- und Verkehrsproblematik in Miel zu informieren", so Herlitzius.

Denn auch wenn am Montag bekannt geworden war, dass vermutlich im Herbst 2013 mit dem Bau einer neuen Lärmschutzwand an der A61 begonnen wird, sagte der zweite Vorsitzende der Initiative, Joachim W. Güttes: "Wir haben Grund zur Freude, aber wir sind noch zurückhaltend." Denn seit 39 Jahren versuchten die Mieler, mehr Schutz vor dem Lärm zu erhalten. "Deshalb klingt es zunächst einfach unglaublich", so Güttes.

Dass die A61 nicht das einzige Problem für die Bürgerinitiative ist, machten die Mitglieder Herlitzius auf einem Spaziergang durch den Ort klar. "Bald schon soll eine zweite autobahnähnliche Straße am Ort vorbeiführen", sagte Vorsitzender Aulenbach.

Die von den Planern favorisierte Variante der Umgehungsstraße führe direkt an einigen Gärten vorbei - und zu mehr Lärm. "Außerdem fließt dort der Jungbach her, ein ausgewiesenes Schutzgebiet, in dem auch der Eisvogel lebt", betonte Güttes.

Herlitzius, die vom Swisttaler Ortsverband der Grünen auf die Initiative aufmerksam gemacht worden war, hörte den Ausführungen auf der kleinen Tour sehr interessiert zu. "Wir müssen mit der Fraktion vor Ort überlegen, wie man politisch weiter agiert", so die Bundestagsabgeordnete. Entscheidend sei, ob die Lage der geplanten Umgehungsstraße schon endgültig beschlossen sei.

Auch sei fraglich, wie "sicher" der "zugesicherte" Lärmschutz sei und wie er aussehe. "Als nächste Instanz ist dann der Regionalrat Köln gefragt, dessen Mitglied ich auch bin", meinte Herlitzius, die ihren Wahlkreis in Aachen hat. Bis zu den entscheidenden Gremien in Berlin sei es ein weiter Weg: "Wir müssen von unten Stimmung machen", zeigte sich Herlitzius kämpferisch.

Auf dem Rückweg von der A61 zum Schloss Miel äußerte die Aachenerin Verwunderung darüber, dass es an der B56 keine Querungshilfe gebe. "Die ist schon drei Mal abgelehnt worden", entgegnete Vize-Vorsitzender Güttes. Trotzdem unternehme man derzeit einen weiteren Anlauf. Denn dass es im Moment etwas ruhiger sei, liege nur an der gesperrten Orbach-Brücke in Ludendorf. es

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