Seniorenresidenz Heimerzheim Gut Köttenich prüft Klage

SWISTTAL/ALDENHOVEN · Das Immobilienunternehmen Forster & Co. hat sich vom ursprünglich vorgesehenen Betreiber, Gut Köttenich, getrennt und mit der Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller einen neuen Partner für den Bau der Heimerzheimer Einrichtung gefunden. Die Gut Köttenich GmbH sieht Verträge indes als gültig an.

 So soll die neue Senioreneinrichtung in Heimerzheim samt Restaurant – von der Kölner Straße aus gesehen – aussehen.

So soll die neue Senioreneinrichtung in Heimerzheim samt Restaurant – von der Kölner Straße aus gesehen – aussehen.

Foto: ANIMATION: FORSTER & CO.

Kurz vor dem Start der Ferien hatte Heinrich Doll, Projektentwickler des in Bonn und Offenbach ansässigen Immobilienunternehmens Forster & Co. den Mitgliedern und Zuhörern des Swisttaler Planungs- und Verkehrsausschusses über den Planungsstand der Heimerzheimer Seniorenresidenz berichtet.

Der Tenor: Nach Verzögerungen und der Suche nach einem neuen Betreiber und Investor ist das beabsichtigte Projekt an der Kölner Straße gesichert. Doch jetzt meldete sich der ursprünglich vorgesehene Betreiber, die Gut Köttenich GmbH aus Aldenhoven, zu Wort. Nach dessen Dafürhalten sind die mit Forster & Co. geschlossenen Kontrakte noch immer wirksam, wie Birgit Strack, Einrichtungsleiterin der Gut Köttenich GmbH, dem General-Anzeiger sagte. „Wir gehen von gültigen Verträgen aus“, erklärte sie.

Wie berichtet, hatte der Projektentwickler Forster & Co. sich vom ursprünglich vorgesehenen Betreiber getrennt und mit der Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller einen neuen Partner für den Bau der Einrichtung gefunden, die von der ebenfalls zur Lindhorst-Gruppe gehörenden Mediko Pflege- und Gesundheitszentren GmbH betrieben werden soll. In mehreren Bauabschnitten sollen die Pläne für die Seniorenresidenz mit 80 Plätzen auf dem ehemaligen Plus-Markt-Areal zwischen Kölner Straße und Gartenstraße sowie die Häuser für Betreutes Wohnen mit 30 Wohnungen an der Kirchstraße 4-12 und ein Praxisgebäude an der Kölner Straße 42 realisiert werden.

„Wir haben in das Projekt richtig viel Energie reingesteckt“, erklärte Strack. Da Forster & Co. mit der Lindhorst-Gruppe einen neuen Betreiber gefunden habe, prüfe Gut Köttenich derzeit, ob sich das Bonner Projektentwicklungsunternehmen „schadensersatzpflichtig gemacht“ habe, wie Strack sagte.

Dass die Trennung der beiden Geschäftspartner nicht leichtfertig vollzogen wurde, machte Heinrich Doll am Montag auf GA-Anfrage deutlich. Beide Seiten hätten eine klare, schriftlich fixierte Abmachung getroffen, dass beide Partner von dem Vertrag zurücktreten können, wenn bis zum Datum 31. März keine Baugenehmigung vorliegt. „Die lag nicht vor. Der Schritt war lange genug angekündigt“, erklärte Doll. Einer möglichen Klage sehe er „sehr gelassen entgegen“, meinte der Projektentwickler.

Er betonte, dass das Vorhaben in trockenen Tüchern sei: Nachdem mit dem neuen Betreiber und Investor die Baupläne abgesprochen sind, werde der Bauantrag gestellt, der sogenannte Abstimmungsbescheid der Heimaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises, der Voraussetzung für den Bau und Betrieb einer Senioreneinrichtung ist, liege bereits vor. Warum es mit der Gut Köttenich GmbH zu Verzögerungen des Projekts gekommen war, dazu wollte sich Doll nicht äußern.

Der Baubeginn ist für Anfang 2017 und die Eröffnung für Mitte 2018 geplant. Der neue Betreiber ist im Kreis bereits mit zwei Seniorenresidenzen in Niederkassel-Mondorf und in Lülsdorf vertreten. Für eine weitere Einrichtung im Sankt Augustiner Zentrum ist der Bauantrag gestellt.

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